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Ulrich Schmotz – Auf den Spuren von Maximilian Prinz zu Wied

(lifePR) (Isernhagen HB, )
Vor knapp vierzig Jahren kaufte sich Ulrich Schmotz die Sonderausgabe mit dem Doppelband "Reise in das innere Nordamerika" von Maximilian Prinz zu Wied, damals erschienen im Borowsky Verlag (Erstausgabe 1839). Die beiden Bände über die Expedition des Prinzen in das innere Nordamerika bis zur Missouri-Quelle und die dazu gehörigen Bilder faszinierten Ulrich Schmotz dermaßen, dass er damals beschloss, sollte es ihm eines Tages finanziell und zeitlich möglich sein, Wieds abenteuerliche Expedition zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die Neue Welt nachzureisen. 2008 war es dann soweit. Kurz vor seinem 57. Geburtstag verkaufte IT-Unternehmer Ulrich Schmotz sein Unternehmen, um sich "seinen" Lebenstraum zu erfüllen:

Er begab sich gemeinsam mit Ehefrau Elke fast zwei Jahre lang auf eine Reise in das innere Nordamerika - Tag für Tag exakt nach den wissenschaftlichen Aufzeichnungen von Prinz Maximilian Alexander Philipp zu Wied-Neuwied, der 1832 bis 1834 seine Expedition nach Nordamerika in Begleitung des Schweizer Malers Karl Bodmer und des fürstlichen Jägers und Präparators David Dreidoppel unternommen hatte. Im Frühjahr 2013 erscheint nun das Buch zur Retro-Reise - und Autor Schmotz betritt erneut Neuland: Ulrich Schmotz startet im Herbst erstmals eine höchst unterhaltsame multimediale Lesetournee durch Deutschland.

Wieds Reise

Start: im Mai 1832 in Rotterdam
Team: Maximilian Prinz zu Wied, Karl Bodmer
Absicht: Erforschung und Dokumentation der Landschaft und der Ureinwohner entlang der geplanten Route
Vorbilder: Alexander von Humboldt, der Wied in einem Briefwechsel auch zu der Reise ermutigte

Die Expedition von Meriwether Lewis und William Clarke, die 1804-1806 im Auftrage des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson den Missouri hochfuhren, um einen schiffbaren Weg zur Pazifikküste zu finden.

Die Reiseroute

1. Teil der Reise von Juni bis zum 19. Oktober 1832
Boston, Massachusetts
New York
Philadelphia
Bordentown
Fryburg und Bethlehem in Pennsylvania
über die Blue Mountains nach Mauch-Chunk
über die Alleghenies nach Pittsburgh
New Harmony, Indiana (Überwinterung mit seinen Begleitern)
2. Teil der Reise von 16. März bis zum 14. September 1833
New Harmony
St. Louis, von dort in den Missouri
Fort Pierre
Fort Clarke
Fort Union Fort McKenzie, Montana, 9. August 1833

Fragestellung und Erkenntnis

Besonders interessant
Prozess der landschaftlichen Veränderung
Vernichtung der Naturvölker durch die Zivilisations- und Besiedlungsdynamik
(Über die berichtete Wied bereits knapp dreißig Jahre nach der Lewis-Clark-Reise)
Fragen
Was erwartet Reisende knapp 180 Jahre später?
Was hat sich in diesem Zeitraum verändert?
Wie sind heute urbane Weichbilder, naturbelassene oder kultivierte Landschaften, die jetzigen Ureinwohner und die Nachkommen der damaligen Siedler zu sehen?
Findet man noch Zeichen, Landmarken und andere Überbleibsel der damaligen Beschreibung?

Die Reise - so authentisch wie möglich
Reisezeitpunkt
Die von Wied beschriebenen Orte wurden zu genau den gleichen Jahrestagen aufgesucht, nur 180 Jahre später.

Verkehrsmittel

Die Wahl fiel zunächst auf öffentliche Verkehrsmittel, um eine möglichst hohe Annäherung an Wieds Fortbewegungsmittel (Schiff, Kutsche, Kielboot und zu Fuß) zu erreichen.

Das funktionierte nur im dicht besiedelten Osten der USA. Deshalb wurde die Reise im Inneren der USA mit einem Volkswagen T3 mit Westfalia-Ausbau fortgesetzt. So war es möglich, alle Orte und Besonderheiten zeitlich exakt aufzusuchen.

Die Erkenntnis

Auch heute sind noch sehr viele Landmarken und Orte aus Wieds Beschreibungen vorhanden oder prägen in ihrer topografischen Gestalt unverändert das Gesicht der Landschaft.

Vielerorts, wo im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts noch tierreiche Wildnis herrschte, sind inzwischen Straßen, Städte, Industrievororte, Brücken, Stauseen oder Megastädte entstanden.

Über 25.000 Fotos dokumentieren nicht nur die heutige Abenteuerreise des Autors durch außergewöhnliche Motive, sondern stellen auch Bodmers gemalten Bildern den heutigen Standpunkt gegenüber - teilweise das nahezu deckungsgleich bei noch erhaltenen Gebäuden oder immer noch vorhandenen und erkennbaren Landschaftsformen.

"Wir haben es geliebt, endlos durch Nordamerika zu reisen."

Wissenschaftlich auf den Spuren der Indianer: IT-Unternehmer Ulrich Schmotz präsentiert im Frühjahr 2013 ein höchst spannendes Buch über seine Retro-Reise in das innere Nordamerika.

Ulrich Schmotz im Interview (Ausschnitt aus dem im November 2012geführten Interview):

Herr Schmotz, wie kommt ein erfolgreicher IT-Unternehmer drei Jahre vor seinem 60. Geburtstag dazu, sein Unternehmen zu verkaufen, um sich im hier und heute über zwei Jahre auf die Spuren einer Expedition aus dem 19. Jahrhundert zu begeben - eine Reise in das innere Nordamerikas, Tag für Tag genau nach den Aufzeichnungen des deutschen Entdeckers, Ethnologen, Zoologen und Naturforschers Maximilian Prinz zu Wied?

Ulrich Schmotz: In den Siebziger Jahren war ich als junger Mann bei einem Wirtschaftsprüfer in Hamburg angestellt. Mein Arbeitsweg führte mich jeden Tag über das Universitätsgelände an einer dort ansässigen Buchhandlung vorbei. Ich stöberte gern in den Regalen und mir fiel irgendwann ein zweibändiges, reich bebildertes Werk mit dem Titel "Reise in das innere Nord-Amerika 1832-1834" von Maximilian Prinz zu Wied in die Hände - damals spottbillig zu haben, heute als antiquarisches Buch eine echte Rarität. Ich blätterte in den Seiten, begann zu lesen und war von dem Werk sofort fasziniert, wie der Autor Prinz von Wied Nordamerika und vor allem die Indianern schilderte. Er beschrieb sachlich und ungeschönt die Natur und die Natureinwohner - den Untergang der Indianerstämme ebenso ahnend wie die Vernichtung von Flora und Fauna.

Wann hatten Sie die Idee der genauen Rekonstruktion dieser Expedition? War das seit jeher eine Art "Jugendtraum", der noch unbedingt verwirklicht werden wollte?

Ulrich Schmotz: Mein Leben lang war die Idee, die Reise von Prinz von Wied im Original nachzureisen, in meinem Kopf. Als ich dann mit 57 Jahren mein Unternehmen verkauft hatte, galt es eigentlich nur noch eine Hürde zu überwinden. Ich mußte es schaffen, eine ganz bestimmte Person zu überzeugen, mit mir gemeinsam in das Abenteuer zu starten: meine Ehefrau Elke - und siehe da: Sie hat "ja" gesagt. In den Jahren zuvor habe ich übrigens unzähligen Menschen erzählt, das ich mich irgendwann in meinem Leben auf den Spuren der Expedition von Prinz von Wied begeben würde. Ich habe so vielen Freunden und Bekannten von meiner Traumreise erzählt, dass es für mich selber peinlich gewesen wäre, wenn ich die Reise nicht gemacht hätte.

Wahrscheinlich ist es für viele Menschen, die Reisen eher als Urlaub betrachten, zugleich schwer vorstellbar, eine "Nachreise" so detailliert zu planen. Sie haben ja für die zwei Jahre eine Art selbst auferlegtes, strenges Konzept für sich entwickelt.

Ulrich Schmotz: Ganz genau. Ich wurde zum Beispiel gefragt: Warum tust Du Dir das an? Warum planst Du die Reise so akribisch bis ins kleinste Detail?

Hat unkonventionelles Verhalten für Sie eigentlich grundsätzlich eine besondere Qualität?

Ulrich Schmotz: Total! Unkonventionelles Verhalten ist für mich eine ganz entscheidende Eigenschaft, die eine Person positiv auszeichnen kann. Ich selbst empfinde mich allerdings nicht als besonders unkonventionell. Aber ich habe auf meinem Lebensweg bisher einige Menschen getroffen, die sehr unkonventionell waren - und mit denen bin oder wäre ich gern befreundet.

Heute sind Sie nahezu wieder auf dem Stand des Erfolgs wie vor dem Antritt Ihrer Reise. Was hat sich in Ihrer Wahrnehmung der hektischen Businesswelt geändert? Sehen Sie Dinge durch die "Erfahrungen" in Amerika vielleicht viel gelassener?

Ulrich Schmotz: Ganz eindeutig: ja! Ich bin viel entspannter geworden, teile mir meine Zeit ganz anders ein und habe nicht mehr diesen gnadenlosen Stress, wie im letzten Unternehmen. Ich mache vieles anders, setze nicht mehr voll auf Risiko und drehe auch ganz bewusst nicht mehr an dem ganz großen Rad. Heute habe ich viel mehr Freude an meiner Arbeit. Während der Reise haben wir viel von den Amerikanern gelernt. Dort kennt man diese radikale Trennung zwischen Lebensarbeitszeit und Rente oder Pension überhaupt nicht. Das fand ich klasse: Achtzigjährige als Guides im Museen oder als Host auf den Campingplätzen, alles agile Menschen, die einfach keinen Bock darauf haben, nicht mehr dazu zu gehören. Wir haben hochinteressante Charaktäre kennengelernt - mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und aus allen sozialen Schichten.

Wann wird ihr neues Buch erscheinen? Werden Sie auch auf Lesereise gehen?

Ulrich Schmotz: Das Buch ist fertig und erscheint rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2013. Begleitend zur Präsentation ist auch eine multimediale Lesetour geplant. Die wird gigantisch, aber ich möchte noch nicht zuviel verraten. Aktuelle Infos gibt es auf meiner neuen Homepage www.ulrich-schmotz.de, die demnächst online gestellt wird.

Herr Schmotz, wir wünschen Ihnen für ihr neues Buch viel Erfolg und danken für dieses Gespräch.

Das ausführliche Interview mit Ulrich Schmotz sowie zahlreiche weitere Informationen rund um Reise in das innere Nordamerika demnächst auf www.ulrich-schmotz.de

EPS GmbH

Ulrich Schmotz (Jhg. 1950) ist seit 1984 als selbständiger Unternehmer in der IT-Branche tätig und lebt bzw. arbeitet in Hänigsen und Hannover. Seine privaten Leidenschaften sind Lesen, Reisen und Fotografieren (Februar 2002: Fotoausstellung über den Abriss des Salzbergwerks Hänigsen. 2003/04 Impressionen über den Umbau des Niedersachsenstadions in die AWD-Arena. 2005: Projekt Continental: Abriss der Industrieanlagen in Hannover-Limmer. Geplante Fotoausstellung nach Abriss der letzten Gebäude im Jahre 2011).

Nun hat Ulrich Schmotz ein Buch über ein Reiseabenteuer geschrieben, das ihn 2008/09 über zehn Monate in die Vereinigten Staaten von Amerika führte, um den Spuren eines bekannten Adeligen aus Neuwied (Rheinland-Pfalz) zu folgen: dem Prinz Maximilian Alexander Phillip zu Wied-Neuwied

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