Die Beitragseinnahmen der beiden ERGO-Krankenversicherer stiegen um 2,6 % auf 4,4 Mrd. EUR. DKV und Victoria versichern in Deutschland rund 4,4 Millionen Menschen, das sind 141.000 Personen mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Vollversicherten sank leicht um 7.400 auf 947.700 Versicherte, was auf die dreijährige Wechselsperre zurückzuführen ist. Bei den Zusatzversicherten verzeichneten die Unternehmen ein deutliches Wachstum um 148.400 Personen auf nunmehr gut 3,4 Millionen. "Nie zuvor hatten die ERGO Krankenversicherer in Deutschland so viele Versicherte wie im vergangenen Jahr", sagte Günter Dibbern, Vorstandsvorsitzender von DKV und Victoria Kranken.
Gestiegener Jahresüberschuss, gesunkene Verwaltungskosten
Das gute Geschäftsjahr zeigt sich im Rohergebnis vor Steuern in Höhe von 523,6 Mio. EUR. Davon kommen 384,6 Mio. EUR als Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattungen direkt den Kunden zugute. Unterm Strich steht damit ein Jahresüberschuss von 97,2 Millionen Euro - eine Steigerung von 10 % gegenüber dem Vorjahr. Die Eigenkapitalrendite stieg auf 18,2 %. Dibbern wertete das Ergebnis als "Beweis für die Solidität unseres ertragsorientierten Wachstumskurses." Zudem ist ERGO effizienter geworden: Die Verwaltungskostenquote sank im vergangenen Jahr erneut um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 %.
Starkes Auslandsgeschäft
ERGO konnte seine Position als europäischer Marktführer in der Krankenversicherung auch 2007 weiter ausbauen. Die Beitragseinnahmen der europäischen Tochtergesellschaften und Beteiligungen stiegen um 9,5 % auf 741,1 Mio. EUR. Mittlerweile sind über 3,2 Mio. Menschen im europäischen Ausland bei der DKV versichert, über 5,8 % mehr als im Vorjahr. Bei den Aktivitäten in Asien sticht besonders die Entwicklung in China hervor. 2007 verdreifachte die PICC Health, an der die DKV im Rahmen eines Joint Ventures beteiligt ist, ihre Beitragseinnahmen auf 241,3 Mio. EUR. Die Zahl der Versicherten stieg von 3 Mio. auf über 7,7 Mio.
Politische Rahmenbedingungen verschlechtert
Die Gesundheitsreform stieß bei Dibbern auf scharfe Kritik. "Sie hat die Rahmenbedingungen für die private Krankenversicherung erheblich verschlechtert", so Dibbern. Der Gesetzgeber habe in ein funktionierendes, privatrechtlich organisiertes System eingegriffen.
Aus ERGO-Sicht werden damit die Freiheitsrechte der Versicherer und ihrer Kunden auf unzulässige Weise eingeschränkt. Erst vor wenigen Tagen haben die ERGO Krankenversicherer deshalb vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Klage gegen die "GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz" genannte Reform eingereicht. "Die Politik hat unsere Sorgen und Warnungen nicht ernst genommen. Jetzt hat das oberste deutsche Gericht das Wort", sagte Dibbern. Er bedauerte, dass dieser Fehler bei der Neuordnung der Pflegeversicherung teilweise wiederholt würden.
Zukunftsaussichten
Für das laufende Geschäftsjahr haben sich die ERGO Krankenversicherer ehrgeizige Ziele gesetzt. In Deutschland soll das Wachstum vorangetrieben werden, vor allem durch eigene Vertriebsanstrengungen und Intensivierung der Kooperationen. Im Ausland liegen die Wachstumsziele noch höher. "Wir wollen dauerhaft zu den Top 5 der weltweit tätigen Krankenversicherer gehören," sagte Dibbern.