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Wie viel Trinkgeld ist korrekt?

(lifePR) (Hamburg, )
Der Hotelboy schaut erwartungsvoll auf, nachdem er die Koffer und den schweren Karton mit den Präsentationsunterlagen in unserem Zimmer abgestellt hat. Und schon überlegt jeder fieberhaft: Wie viel Trinkgeld ist jetzt wohl angebracht? Gibt es eine Pauschale oder geht es nach Anzahl der Teile? Oder nach Gewicht? In Deutschland sind 0,50 bis 1 Euro pro Gepäckstück üblich. Das Zimmermädchen bekommt 1 bis 2,50 Euro pro Tag (wird auf dem Tisch im Hotelzimmer mit einem kleinen "Dankeschön" liegen gelassen). Der Wagenmeister erhält 5 Euro, ein Portier für Problemlösungen 5 bis 25 Euro. In Deutschland sind 10 Prozent Trinkgeld fast überall richtig: im Hotel, im Restaurant (sofern keine "Service Charge" auf der Rechnung ausgewiesen ist) und auch im Taxi. Ausnahme: In Sterne-Restaurants sind 5 bis 7 Prozent ausreichend - sonst disqualifiziert man sich als "neureich" oder Banause. Restaurantbesitzer erhalten keinen Obolus, es sei denn als Dankeschön für das freundliche Servicepersonal. Übrigens: Trinkgeld ist immer freiwillig und zusätzlich. Man muss nichts geben, wenn der Service nicht zufriedenstellend war.

Guten Service zu würdigen, ist allerdings auf der ganzen Welt ein Zeichen von Stil. Jeder freut sich über ein paar Münzen extra. Doch gerade im Ausland ist die Unsicherheit groß, wenn es um die Höhe des "Tips" geht. Denn auch hier gilt: Andere Länder, andere Sitten. In Skandinavien sind 5 Prozent ausreichend, in Island gibt es gar kein Trinkgeld. In den meisten Mittelmeerländern sind 15 Prozent angemessen; das Trinkgeld wird auf dem Tisch liegen gelassen. Da die Gehälter in Amerika und Südafrika sehr niedrig sind, werden dort 15 bis 20 Prozent Trinkgeld erwartet. Während bei Reisen in islamische Länder 15 Prozent "Bakschisch" Standard sind, gelten in einigen asiatischen Ländern Geldgeschenke immer noch als Beleidigung, wie beispielsweise in Japan. Servicepersonal in Thailand, Hong Kong und Malaysia ist eher westlich orientiert, und freut sich über 10 Prozent "Tip". In Australien war es bis vor wenigen Jahren durchaus üblich, kein Trinkgeld zu geben. Mittlerweile gilt: Guter Service wird genau wie bei uns durch ein Trinkgeld nach eigenem Ermessen honoriert.

Andere Regeln als auf dem Festland, gelten übrigens auf dem Wasser: Wer eine Kreuzfahrt plant, sollte sich genau informieren, welche Handhabung üblich ist. Einige Reedereien geben Empfehlungen, wie hoch das Trinkgeld sein sollte, z. B. für Kabinen-Stewardess oder Restaurant-Kellner. Auf anderen Schiffen ist das Trinkgeld auch schon im Reisepreis enthalten.

Generell ist es sinnvoll, sich vor einer Reise rechtzeitig über die landesüblichen Gepflogenheiten zu informieren - so vermeidet man unliebsame Fettnäpfchen.

Etikette Trainer International (ETI)

ETI ist ein Zusammenschluss von internationalen Etikette Trainern, die gesellschaftliche Entwicklungen diskutieren, mit traditionellen Formen vergleichen und gegebenenfalls neue Standards setzen. Diese Empfehlungen werden in Seminaren, Pressegesprächen und Veröffentlichungen transportiert. Alle Mitglieder haben eine qualifizierte Ausbildung im Bereich Umgangsformen, Hotellerie, Gastronomie oder Protokoll und bilden sich ständig weiter. Dieses Netzwerk von Spezialisten steht für Aktualität, Kompetenz und Qualität.

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