Das 3,8 Millimeter kleine Kamra Inlay (innerer Durchmesser 1,6 Millimeter) wird direkt in das Hornhautgewebe vor die Pupille eingesetzt und wirkt dort wie eine Lochblende beim Fotografieren. Durch die enge Öffnung entsteht mehr Tiefenschärfe, so dass der Patient ohne Brille lesen kann. Der Nahbereich wird also wieder sichtbar.
Die Augenchirurgen setzen das Kamra-Inlay nur in ein Auge ein. Und zwar in das sogenannte "nicht dominante Auge". Das ist in der Regel jenes Auge, welches beim Fotografieren nicht durch die Kamera blickt. Im Endeffekt kann der Patient also mit einem Auge in der Ferne und mit dem operierten Auge in der Nähe alles scharf sehen. Zusätzlich sieht er aber auch mit dem operierten Auge weiterhin in der Ferne gut!
Das Einsetzen des Kamra Inlays erfolgt vom Ablauf ähnlich wie eine LASIK-Operation gegen Kurz- oder normale Weitsichtigkeit. In einem ersten Schritt präpariert der Laser eine kleine und hauchdünne Scheibe der obersten Hornhautschicht. Der Operateur klappt diese zur Seite. Dann setzt er das Kamra Inlay vorsichtig direkt über der Pupille in das Hornhautgewebe ein. Danach klappt er das Hornhautscheibchen zurück, so dass es über dem Inlay liegt und es in der Hornhaut festhält. Es haftet von selbst und wirkt wie ein körpereigenes Pflaster. Eine Naht ist nicht erforderlich.
Ermutigende Ergebnisse
Nur drei Kliniken in Deutschland setzen das Kamra Inlay ein. Eine davon ist die Euro- Augenlaserklinik in Fürth, die seit Mai 2012 rund 30 Frauen und Männer mit dieser Methode von ihrer Lesebrille befreit hat. Der Eingriff ist bei allen Patientinnen und Patienten erfolgreich verlaufen. " Eine neue Methode wird von Interessierten anfangs immer kritisch betrachtet. Und das ist auch mehr als verständlich" so Dr. von Busch, leitender Arzt der Euro-Augenlaserklinik Fürth "Trotz Langzeitstudien von 5 Jahren aus dem Ausland sind erste "echte" Ergebnisse aus dem Bekannten- oder Freundeskreis für den Patienten oft glaubhafter!"