Die Emittentin, die DZ Bank, machte bei der EMMA Anleihe ihre Rückzahlungsverpflichtung von der Bonität eines ganzen Länderkorbes abhängig. Dieser setzte sich zum Beispiel aus Länder wie Griechenland, Polen und Ungarn zusammen.
Das Griechenland-Risiko der Anleihe hat sich längst realisiert. Zurück blieb ein Verlust für den Anleger in Höhe von knapp 80 Prozent. Die Bank musste nur 21,5 Prozent ihrer Anleihe zurückzahlen.
Hinter dem Produkt steckt Methode. "So entledigten sich verschiedene Banken eines Risikos, das sie selbst im Herbst 2009, als die ersten Hiobsbotschaften über Griechenland auftauchten, nicht mehr tragen wollten", so Rechtsanwalt Bömcke von der Kanzlei Rössner Rechtsanwälte in München. "Sie verkauften ihre eigenen Länderrisiken - wie z.B. das Risiko griechischer Anleihen - schon verpackt an ihre Kunden und entlasteten damit sich selbst. Das Schlimme ist, dass dies die Kunden nicht wussten, da man sie häufig unzureichend über den Länderkorb und die einzelnen Länderrisiken aufklärte", so Bömcke weiter.
Der Unterschied zum Direkterwerb einer Griechenland-Anleihe besteht darin, dass beim Direkterwerb der Anleger sich ganz bewusst ein Griechenland-Risiko eingekauft hätte, bei der Emma Anleihe merkte er dies nicht.
Schlimmer ist aber, dass sich der Anleger mit der Emma Anleihe, ohne es zu wissen, nicht nur ein Griechenland-Risiko eingehandelt hatte, sondern daneben noch zusätzlich ein Landesrisiko weiterer Länder, deren Bonität in den letzten Jahren immer problematischer geworden war. Damit potenzierte sich das Landesrisiko für den Erwerber einer Synthia oder Emma Anleihe. De facto trug er nicht nur das Ausfallrisiko der LBBW bzw. DZ Bank, sondern gleichzeitig das Ausfallrisiko von einer Reihe von weiteren Ländern.
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