Der Beitrag kann über den nachfolgenden Link in der ZDF Mediathek gesehen werden:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-a-bis-z#/beitrag/video/2202574/ZDFzoom:-Kredit-oder-Konkurs
Die Schufa, die größte deutsche Auskunftei, sieht sich immer mehr in der öffentlichen Kritik. Zahllose Bürger empören sich, wie die Schufa mit einem sehr hohen Anteil an fehlenden oder falschen Daten über sie, ihnen zum Teil drakonischen Schäden zufügt. Die Politik schaut Jahrzehnte lang weg, der Bundesgerichtshof bescheinigt der Schufa ein schutzwürdiges Interesse ihrer sogenannten Scorewertberechnung, die angeblich auf wissenschaftlichen mathematischen Formeln basieren soll.
Nun wäre Andreas Baum nicht der investigative Journalist, der er nunmal ist, und untersucht Auskunfteienfälle, die lautstark aufhorchen lassen. Er konfrontiert u.A. den Geschäftsführer der Creditreform mit einem Fall von unserer Meinung nach sittenwidrigem Geoscoring. Dieser zeigt keinerlei Einsicht und hält an dieser sehr willkürlichen Art des Scorings fest, obwohl Andreas Baum und sein Team die Creditreform in diesem glasklaren Fall zweifelsfrei eines offensichtlichen Scoreschwindels überführten.
In einem anderen Fall - ein Unternehmer und Familienvater - führten falsche Schufadaten zum Verlust seines Unternehmens und in Folge auch zum Verlust seines Hauses durch Zwangsversteigerung. Baum und sein Team deckten auch in dem Fall zweifelsfrei auf, daß Handlungen und Unterlassungen der Schufa Existenzen vernichtet.
Der 30 minütige rote Faden, welcher durch diesen Beitrag des recherchierenden investigativen Journalisten Andreas Baum führt, besteht ausschließlich aus rigorosen Widerlegung aller Beteuerungen der Auskunfteien über ihre anständige Arbeitsweise in diesen wesentlichen Dingen in einer Art Ausschlußprinzip. Am Ende des Beitrages scheint es nicht mehr unwahrscheinlich, daß Auskunfteien hier Dinge tun, die mehr an einem gegen die Bürger gerichteten Wirtschaftsterror erinnern.
Die Schufa mit diesen Dingen konfrontiert verweigert jegliches öffentliches Gespräch. Die verantwortlichen verschanzen sich hinter geschlossenen Türen und sind für das ZDF nicht zu sprechen. Der Pressesprecher der Schufa himself ist für die Presse nicht zu sprechen. Es verschlägt dem Zuschauer den Atem. Da fragt man sich: Was verschleiern die da, daß der Pressesprecher der Schufa nicht zur Presse sprechen möchte?
Baum, der seit rund zwei Jahrzehnten fürs Fernsehen Lug und Betrug entlarvt, ist bekannt für seine souveräne, strenge und hartnäckige Regie im Haifischteich und möglich ist das der Grund, daß man der direkten Konfrontation mit diesem Mann nun unter allen Umständen meiden muß, denn wer im Verborgenen möglich Unlauteres treibt wird das Licht scheuen, wie der Teufel das Weihwasser - so unsere Meinung.
Was war der Punkt, der Baums Recherchen von allen anderen, unzähligen schufakritischen Beiträgen fast aller Sender so sehr unterscheidet?
Erstmalig geht es anscheinend nicht um berichtigungswürdige Falscheinträge wenige Bürger betreffend, sondern um die Systematik und dem möglichen Vorsatz zu massenweisen Falscheinträgen!
Erstmalig ging es nicht um die Frage, ob die Schufa einige Fehler macht, sondern um die Unterstellung durch den Scorevorwand zum Vorteil und im Auftrag der Banken flächendeckend dauerhafte kartellwidrige Zinsmanipulationen etabliert zu haben. So verstehen wir diesen Beitrag.
Die Brisanz spitzte sich in Baums investigativem Beitrag durch die Aussagen des ehemaligen Datenschutzbeauftragten Peter Schaar zu, die Schufa wäre im Dienste der Banken tätig, wäre eine Selbsthilfeorganisation des Bankensektors.
Selbst der von 2003-2013 amtierende oberste Datenschützer des Landes äußerste sich sehr kritisch zur Schufa und forderte neue Gesetze zur Kontrolle der Schufa.
Ein gelungener Beitrag, den man in künftigen Prozessen als Zeugnis angeben kann.