Die Gäste, von Ministerpräsident Stanislaw Tillich über den Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege bis hin zum Bundestagsabgeordneten Michael Kretschmer und hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Tourismus und Kunst feiern an diesem Abend (7. September 2016) den Künstler und seine im Flughafen präsentierten 80 großformatigen Fotos von markanten Görlitzer Gebäuden im Wandel der Zeit. Denn auch die Fotos selbst zeugen von einer großen Liebe. Der Liebe zu Görlitz.
Jörg Schöner dokumentiert seit vierzig Jahren den architektonischen Reichtum der Neißestadt. Maroder Charme und jüngst fertig sanierte Altbauten prägen die Ausstellung und liefern zugleich Einblicke in den Alltag damals und heute. Der Fotograf ist des Lobes voll für Görlitz. Es sind die fotografischen Eindrücke vor der Kameralinse, die ihn berühmt gemacht haben. Aber Professor Schöner erinnert auch gerne an die Eindrücke hinter der Kamera: „Ich möchte meinen Dank an die Handwerker von Görlitz aussprechen. Ich bin jenen dankbar, die es mir in den 70er und 80er Jahren ermöglicht haben, auf Dächern und Dachböden zu fotografieren.“ Und er gibt den Gästen auf dem Flughafen noch eine wichtige Anregung mit: Man möge sich vergegenwärtigen, dass die Sanierung seit der Wendeereignisse jetzt einen Höhepunkt erreicht hat, der endlich ist. Auch die beste denkmalgerechte Wiederherstellung komme in die Jahre, so Professor Schöner. Das klingt sehr nach einem Folgeprojekt.
Die Ausstellung garantiert eine besondere Aufmerksamkeit. So, wie auch Professor Schöner als junger Fotograf gelernt hat, das nicht Offensichtliche zu erkennen, wirbt auch Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG und Geschäftsführer der Flughafen Dresden GmbH für die städtische Perle Europastadt: „Sachsen ist mehr als die Summe seiner Großstädte. Zwischen Neiße und Pleiße gibt es viele weitere Stadtschönheiten und kulturelle Glanzlichter wie das prächtige Görlitz.“ Als Flughafenbetreiber wünscht er sich natürlich viele Fluggäste. Und die sollen im Terminal direkt auf Görlitz aufmerksam werden: „Mögen die Betrachter ihre Eindrücke in die Welt hinaustragen, damit künftig noch mehr Passagiere mit dem Reiseziel Görlitz hier in Dresden landen werden.“
Diese Kombination gefällt auch dem sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich. Er hat im Flughafen die dritte Ausstellungseröffnung der Schöner-Fotos begleitet. Und es ist ihm auch an diesem Abend anzumerken, dass Stanislaw Tillich die Neißestadt am Herzen liegt. Stanislaw Tillich betont: „Ein Großteil der alten Bausubstanz war wie in einer vierzigjährigen Zeitlupe zerbröckelt. Der Wiederaufbau ist dann das genaue Gegenteil gewesen – ein Wiederaufbau wie im Zeitraffer.“ Und es seien Bund, Freistaat, die Stadt und allen voran die Görlitzer gewesen, die das ermöglicht hätten. Als Ministerpräsident von Sachsen betont Stanislaw Tillich an dem Abend: „Wir werden alles dafür tun, dass Görlitz an die Zeiten anknüpfen kann, wo es früher in der Blüte stand. Das ist Ziel der sächsischen Politik.“
Diese deutliche Botschaft nimmt der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege gerne mit in seine Heimatstadt. Denn der Weg zur architektonischen Attraktion ist kein leichter gewesen. Oberbürgermeister Siegfried Deinege ist deshalb des Lobes voll für die mutigen privaten Investoren der Stadt, die Mitarbeiter in seiner Verwaltung und auch auf Bund und Freistaat. 185 Millionen Euro sind seit 1992 in die Sanierung von Alt- und Innenstadt gesteckt worden. Was neben dem Fast-Verfall der Professor-Schöner-Fotos auch betrachtet werden kann, ist Sanierungskunst. Und die habe auch einen märchenhaften Hintergrund. Die Altstadt-Million“-Spende hat Görlitz über 22 Jahre lang die Rettung der alten Bausubstanz ermöglicht. Die Altstadtstiftung hat insgesamt 10,7 Millionen Euro ausgereicht. Wer auch immer diese Spende gewünscht hat – der oder dem Spender ist die ganze Stadt zu Dank verpflichtet. Was damit ermöglicht worden ist, kann immer in Görlitz – und bis zum 18. November auch im Dresdner Flughafen betrachtet werden.
Informationen zur Ausstellung:
Die Fotos der Ausstellung werden in der Abflughalle und auf der Panoramaebene (bis 12. Oktober) sowie im Sicherheitsbereich (bis 18. November) im Terminal des Flughafens Dresden gezeigt.
Erste Stationen der Ausstellung waren 2015 die ehemalige Produktionshalle des Keramischen Maschinenbaus (KEMA) in Görlitz, welche 20.000 Menschen besuchten, sowie der Bundesrat in Berlin. Weitere Informationen auf www.goerlitz.de
Das Buch „Görlitz – Auferstehung eines Denkmals“ ist im Verlag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erschienen und unter www.monumente-shop.de erhältlich.
Die Ausstellung ist Teil der Kampagne „So geht sächsisch “.