"Die globalen Netzwerke wachsen schneller als ihre Steuerungsfähigkeit. Das ist schlimm", sagte EBS-Präsident Prof. Dr. Christopher Jahns bei der Preisverleihung auf Schloss Reichartshausen. "Gut ist, dass immer mehr Topmanager diese Leadership-Lücke erkennen und in Development-Programme investieren." Die Besten unter ihnen kürte nun der erstmalig ausgeschriebene Award.
Im Dezember letzten Jahres lud die European Business School zusammen mit seinem Supply Chain Management Institute (SMI) und dem Sponsor BrainNet Supply Management Group AG weltweit führende Unternehmen dazu ein, ihre Entwicklungskonzepte zur Prämierung einzureichen. Über 50 Unternehmen folgten der Einladung. Im Frühjahr dieses Jahres bewertete eine zwölfköpfige Jury aus internationalen Spitzenmanagern und Wissenschaftlern die eingereichten Konzepte auf Wirksamkeit, Effizienz, Unternehmensspezifität, Business Impact, Transfersicherung und vor allem Nachhaltigkeit. Zehn kamen in die engere Auswahl, vier wurden am 30. September im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung an der European Business School prämiert. Das beste Konzept kommt aus dem Unternehmensbereich Transformatoren von Siemens Energy.
"Siemens ist das Kunststück gelungen, mit einem projektbasierten Trainingsprogramm nicht nicht nur seine über hundert Supply Manager zu qualifizieren", erläuterte Nicole Gaiziunas, Managing Director der SMI Executive Education. "Das Programm lieferte darüber hinaus einen Return on Education schon ein Jahr nach Trainingsende." Rechnet man die Aus-gaben für Konzeption und Trainerhonorare gegen die in den Trainingsprojekten erzielten Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen hoch, hat das Training weit mehr gebracht als es gekostet hat. Für Thomas Holzner, Vice President for Supply Management bei Siemens, ist dies der große Vorteil von Transferprojekten: "Es wird nicht graue Theorie trainiert, sondern an konkreten Aufgaben aus dem Berufsalltag mit direktem, messbaren Business Impact."
Platz zwei erreichte Nestlé mit einem Train-the-Trainer-Konzept, das erfolgreich den häu-figsten Grund für das Scheitern von internen Trainerprogrammen (mangelnde Akzeptanz des Kollegentrainers) ausschaltete und ein Programm aufstellte, das heute eines der wenigen weltweit ist, das mit Erfolg läuft. Den dritten Platz teilen sich United States Postal Services (USPS) und die Swisscom. USPS gelang als einem der ganzen wenigen Unternehmen weltweit die von Beginn an erfolgreiche Einführung einer Web-Based Supply Chain Academy - nämlich mit einer Bildungsmarketing-Kampagne Marke "Hollywood-Blockbuster". Die Swisscom bewies mit ihrem Konzept, dass selbst einfache Development-Prozesse so exzellent gestaltet werden können, dass sie das Talent Development wesentlich verbessern und beschleunigen. Die Schweizer strukturierten Einführung, Programm und Entwicklungspfade ihrer Firmen-Akademie so gut durchdacht und stringent, dass die einzelnen Komponenten wie Zahnräder eines Schweizer Uhrwerks ineinander greifen.
Im eben erschienenen Buch zum Award dokumentiert Nicole Gaiziunas über die Konzepte der Bestplatzierten hinaus eine Fülle von Best Practices aus führenden Unternehmen. Das Buch ist im mi-Verlag erschienen unter dem Titel: "Qualifizierung im Supply-Chain-Management. Vom Einkäufer zum Supply-Chain-Manager".