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Die Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets (Juni 2007)

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Im Juni 2007 wies die saison- und kalenderbereinigte Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets einen Überschuss von 5,9 Mrd EUR aus. Dahinter verbargen sich Überschüsse im Warenhandel und im Dienstleistungsverkehr, die ein Defizit bei den laufenden Übertragungen überwogen. In der Kapitalbilanz waren bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 25 Mrd EUR zu verzeichnen. Dafür waren Nettokapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen verantwortlich, die durch Nettokapitalabflüsse im Bereich der Direktinvestitionen teilweise wettgemacht wurden. Die Nettokapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen sind hauptsächlich auf den Nettoerwerb von Aktien und Investmentzertifikaten des Euro-Währungsgebiets durch Ansässige außerhalb des Euroraums zurückzuführen.

Leistungsbilanz Die Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets wies im Juni 2007 einen saison- und kalenderbereinigten Überschuss von 5,9 Mrd EUR aus (in nicht saisonbereinigter Betrachtung entspricht dies einem Überschuss von 11,4 Mrd EUR). Darin spiegelten sich Überschüsse im Warenhandel (7,0 Mrd EUR) und bei den Dienstleistungen (3,9 Mrd EUR) wider, die lediglich teilweise von einem Defizit bei den laufenden Übertragungen (4,9 Mrd EUR) aufgezehrt wurden. Der Saldo bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen war ausgeglichen.

Bei der über zwölf Monate kumulierten, kalenderbereinigten Leistungsbilanz wurde im Juni 2007 ein Überschuss von 3,2 Mrd EUR verzeichnet (d. h. knapp 0,1 % des BIP), verglichen mit einem Defizit von 24,1 Mrd EUR im entsprechenden Vorjahrszeitraum.

Dieser Vorzeichenwechsel war in erster Linie das Ergebnis einer Zunahme des Überschusses im Warenhandel (um 32,2 Mrd EUR), der zum Teil durch einen Anstieg des Defizits bei den laufenden Übertragungen (um 6,3 Mrd EUR) kompensiert wurde.

Kapitalbilanz In der Kapitalbilanz war im Juni 2007 bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo ein Mittelzufluss in Höhe von 25 Mrd EUR zu verzeichnen, der sich aus Nettokapitalzuflüssen bei den Wertpapieranlagen (70 Mrd EUR) ergab, die durch Nettokapitalabflüsse bei den Direktinvestitionen (45 Mrd EUR) teilweise kompensiert wurden.

Die Entwicklung im Bereich der Direktinvestitionen war durch Mittelabflüsse beim Beteiligungskapital und den reinvestierten Gewinnen (per saldo 32 Mrd EUR) und bei den sonstigen Anlagen, vor allem Krediten zwischen verbundenen Unternehmen (per saldo 13 Mrd EUR) bedingt.

Im Wertpapierverkehr lässt sich der Nettokapitalzufluss bei den Aktien und Investmentzertifikaten (81 Mrd EUR) hauptsächlich mit dem Nettoerwerb dieser Papiere des Euroraums durch Gebietsfremde erklären. Dagegen trugen Nettoverkäufe von Geldmarktpapieren durch Gebietsfremde dazu bei, dass es per saldo zu einem Mittelabfluss bei den Schuldverschreibungen um 11 Mrd EUR kam.

Im übrigen Kapitalverkehr ergaben sich Nettokapitalabflüsse in Höhe von 57 Mrd EUR, wofür im Wesentlichen die Mittelabflüsse bei den MFIs ohne Eurosystem (36 Mrd EUR), bei den übrigen Sektoren (16 Mrd EUR) und beim Staat (12 Mrd EUR) verantwortlich waren.

Die Währungsreserven (ohne Bewertungseffekte) nahmen um 2 Mrd EUR zu. Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven belief sich Ende Juni 2007 auf 325 Mrd EUR.

Im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2007 kam es bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen zu kumulierten Mittelzuflüssen von per saldo 145 Mrd EUR, verglichen mit Nettoabflüssen von 46 Mrd EUR ein Jahr zuvor.

Maßgeblich für diesen Umschwung waren höhere Nettokapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen (356 Mrd EUR nach 156 Mrd EUR), während bei den Direktinvestitionen per saldo etwas höhere Mittelabflüsse als im vorherigen Zwölfmonatszeitraum verzeichnet wurden (210 Mrd EUR im Vergleich zu 202 Mrd EUR).

Die Entwicklung bei den Wertpapieranlagen spiegelte weitgehend den verstärkten Erwerb von Anleihen des Euro-Währungsgebiets durch Gebietsfremde (510 Mrd EUR gegenüber 238 Mrd EUR) wider.

Datenrevisionen Neben den Zahlungsbilanzdaten für Juni 2007 enthält diese Pressemitteilung auch Datenrevisionen für Mai 2007, die sich jedoch kaum auf die bereits veröffentlichten Angaben auswirken.

Zusätzliche Informationen zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets Eine vollständige Reihe aktualisierter Statistiken zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets steht auf der Website der EZB im Abschnitt „Statistics“ unter „Data services/Latest monetary, financial markets and balance of payments statistics“ zur Verfügung. Diese Statistiken sowie historische Zeitreihen zur Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets können auch über das Statistical Data Warehouse (SDW) der EZB heruntergeladen werden. Die Ergebnisse bis Juni 2007 werden zudem im EZB-Monatsbericht vom September 2007 und im „Statistics Pocket Book“ veröffentlicht. Detaillierte methodische Erläuterungen sind auf der Website der EZB abrufbar. Die nächste Pressemitteilung zur monatlichen Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets erscheint am 21. September 2007.
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