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Chinesischer Regierungsvertreter: „Die chinesische Regierung und die Kommunistische Partei Chinas haben ihre Einstellung zur Religion geändert“

Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und Synodalpräsidentin Heidi Schülke zum Gespräch mit Regierungsvertreter in Peking

(lifePR) (München, )
Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und die Präsidentin der Landessynode, Heidi Schülke trafen in Peking mit Wang Zuo An, dem Vizepräsidenten der chinesischen Religionsbehörde SARA (State Administration for Religious Affairs) zu einem zweistündigen Gedankenaustausch zusammen.

In dem Gespräch hob Landesbischof Friedrich hervor, dass sich nach seinem Eindruck die Möglichkeiten der Religionsausübung für die registrierten protestantischen Kirchen in den letzten Jahren spürbar erweitert hätten, auch wenn man noch nicht von Religionsfreiheit sprechen könne, wie sie in westlichen Ländern üblich ist. Es freue ihn, so Friedrich, dass Bibeln in China für jedermann zugänglich seien und Probleme bei der Umsetzung der Religionsfreiheit inzwischen durch Kirchenvertreter offen angesprochen werden können.

Vizepräsident Wang Zuo An erklärte, dass sich die Einstellung der chinesischen Regierung und der kommunistischen Partei Chinas zur Religion in den letzten Jahren verändert habe. Wenn man noch vor 20 Jahren allein die negative Rolle von Religion gesehen habe, sei man heute überzeugt, dass Religion in mehrfacher Hinsicht eine positive Rolle in der Gesellschaft spielen könne: Zum einen könne Religion den Menschen zu einer realistischen Sicht der Welt verhelfen. Des Weiteren könne Religion den Menschen zu innerer Harmonie verhelfen, was angesichts der großen Veränderungen durch das neue Wirtschaftssystem besonders notwendig sei. Schließlich könne Religion das Ziel der chinesischen Regierung unterstützen, eine „harmonische Gesellschaft“ aufzubauen. Auch im sozialen Bereich würde die Gesellschaft durch die Tätigkeit von Religion profitieren.

Wang führte aus, dass in der chinesischen Verfassung das Recht auf Glaubensfreiheit festgeschrieben sei. Er räumte jedoch ein, dass es bei der Umsetzung dieses verfassungsmäßigen Rechts immer noch zu Problemen komme. Die staatliche Religionsbehörde SARA sei jedoch bemüht, die Rechte der Gläubigen zu schützen.

Wang sprach die Einladung an Vertreter aus westlichen Ländern aus, nach China zu reisen und sich selbst ein Bild zu machen von der aktuellen Situation der Religionsfreiheit in China.
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