"Der christliche Glaube verpflichtet uns, verantwortlich mit der uns anvertrauten Schöpfung umzugehen. Angesichts der gewaltigen globalen wirtschaftlichen Entwicklungen sind jedoch die Grenzen der ökologischen Tragfähigkeit unseres Planeten immer deutlicher geworden. Im Brennpunkt steht dabei der Klimawandel, der die Lebensgrundlagen der heutigen und der nachkommenden Generationen sowie der gesamten Schöpfung gefährdet. Dies betrifft die ärmsten Länder und Menschen weltweit besonders stark. Deshalb müssen die Klimaveränderungen und ihre Folgen noch weit mehr als bisher bei der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch in den nationalen Politiken berücksichtigt werden. Das Klima, als globales Gemeinschaftsgut verstanden, kann letztlich nur durch internationale Anstrengungen wirksam geschützt werden." (Aus: Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft, Initiative des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofkonferenz für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung vom 28.2.2014.)
Auf der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 soll ein neues internationales Klimaschutzabkommen beschlossen werden. Ein breites ökumenisches Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Verbänden lädt aus diesem Anlass zu einem Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit vom 13. September bis zum 27. November 2015 ein: www.klimapilgern.de. Die aus der entwicklungspolitischen Klimaplattform "Klima der Gerechtigkeit" hervorgegangene Initiative knüpft dabei an den Aufruf des ökumenischen Rates der Kirchen zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens an.
Der Pilgerweg soll im Vorfeld der UN-Klimakonferenz auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam machen, die Diskussion um Gerechtigkeitsfragen voranbringen und ein sichtbares Zeichen für ein gerechtes neues Abkommen setzen.
Bereits im Juni am Nordkap startend, verläuft der Pilgerweg in Deutschland im Herbst 2015 von Flensburg bis Trier. Ein Teilabschnitt dieses langen Weges wird vom 26. September bis zum 13. Oktober 2015 durch Niedersachsen, genauer von Hamburg über Bremen und Osnabrück nach Lengerich durch die Gebiete der Evangelischen Landeskirche Hannovers und der Ev.- Luth. Kirche in Oldenburg sowie die Bistümer Hildesheim, Osnabrück und Münster (Offizialat Vechta) führen.
Der Pilgerweg verbindet spirituelle Besinnung mit politischem Engagement. Gemeinschaft und Begegnung ermutigen dazu, für eine Lebensweise einzutreten, die die Schöpfung achtet. Begleitende Veranstaltungen sind an verschiedenen Orten geplant. Zum Tagesablauf der Pilger gehören ebenso Einkehr und Besinnung. Zur Teilnahme eingeladen sind Einzelpersonen und Gruppen, die eine Stunde, einen Tag oder auch mehrere Wochen mitpilgern können.
Mitpilgern, Mitwirken oder Mitarbeiten
Möchten Sie am Pilgerweg mitwirken? Wir empfehlen Ihnen eine der zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen: von der Gestaltung geistlicher Impulse und politischer Zeichen über organisatorische Hilfe oder die Aufnahme von Pilgern bis hin zum aktiven Mitpilgern der ganzen Strecke oder einzelner Etappen und Tage. Ihre Ideen und Anregungen sind dabei willkommen.
Der Pilgerweg ist eine ökumenische Aktion. Er richtet sich an Menschen in den kirchlichen und kommunalen Gemeinden, um sie in ihren Lebensbereichen für Klimagerechtigkeit zu sensibilisieren. Gewünscht ist die Kooperation mit allen, die sich dafür einsetzen.
Auch diejenigen, die sich nicht aktiv am Pilgerweg beteiligen können, rufen wir auf, durch Gebet und Engagement an ihrem Ort die Bemühungen um ein gerechtes Klimaabkommen zu unterstützen.
Wir rufen auf zum Mitmachen und zum Mitpilgern! Setzen Sie ein sichtbares Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung!
Niedersachsen, 10. Juni 2015
Landesbischof Ralf Meister, Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
Bischof Jan Janssen, Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Bischof Franz-Josef Bode, Bistum Osnabrück
Bischof Norbert Trelle, Bistum Hildesheim
Weihbischof Heinrich Timmerevers, Bistum Münster/ Offizialat Vechta