„Ich wünsche den Erstklässlerinnen und Erstklässlern und ihren Familien einen schönen Start und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt. Es freut mich, dass in der ganzen Landeskirche die Einschulungs-Gottesdienste an diesem besonderen Tag dazu gehören“, sagt Landesbischof Ralf Meister. „Mein Dank gilt den Lehrkräften, die die Kinder am Beginn ihres Schullebens mit großem Engagement begleiten. Es liegt ganz entscheidend an ihnen, wie die Kinder diese ersten Schultage erleben."
Als sehr wichtig sieht der Landesbischof die Integration der Flüchtlingskinder an, die in dieser Woche eingeschult werden. „Für die Kinder, die oft schreckliche Erfahrungen hinter sich haben, ist es entscheidend, dass sie möglichst gut und möglichst schnell in unserem Schulsystem ankommen. Ich begrüße alle Initiativen, die dazu beitragen, dass Sprachbarrieren abgebaut werden: Sprache ist für die Kinder unverzichtbar, wenn es darum geht, hier bei uns Fuß zu fassen. Sie ermöglicht den Kindern wirkliche Integration und hilft ihnen dabei, die Erlebnisse von Flucht und Vertreibung zu verarbeiten.“
Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Oberlandeskirchenrätin und Leiterin der Bildungsabteilung der Landeskirche, hebt angesichts der Eskalation von Gewalt gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte in den letzten Wochen die besondere Bedeutung des Faches Religion für ein friedliches Miteinander hervor:
„Im evangelischen oder katholischen Religionsunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse an mit der christlichen Religion, die unser Verständnis von der Würde jedes Menschen und seines Rechts auf ein Leben in Frieden und Freiheit mit geprägt hat. Für den jüdischen und den christlichen Glauben ist ein guter Umgang mit Fremden zentral und im Religionsunterricht lernen Schülerinnen und Schüler Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Die Beschäftigung mit anderen Religionen, das Kennenlernen ihrer Feiertage und Bräuche spielt dabei eine wichtige Rolle. Religiöse Bildung entzieht so vielen Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen von Anfang an den Nährboden.“
Für Kinder, die als Flüchtlingen nach Deutschland kämen, biete sich so zudem die Möglichkeit, den christlich-jüdischen Einfluss auf die deutsche Kultur kennenzulernen und zu verstehen. Der Religionsunterricht sei offen für alle Schülerinnen und Schüler, sagt Gäfgen-Track.
Die Schulanfangs-Aktion der Landeskirche gibt es seit dem Amtsantritt von Landesbischof Ralf Meister 2011. Die Motive auf den Karten des Memo-Spiels sind Illustrationen der Internetseite www.kirche-entdecken.de für Kinder. Sie zeigen religiöse Motive wie eine Kirche, ein Taufbecken oder ein Kreuz, aber auch Bilder zum Thema Schule, wie einen Schulranzen oder eine Schultüte. In den vergangenen Jahren gab es anlässlich der Einschulungen eine Gebetsfaltkarte, ein kleines Geschenkbuch, einen reflektierenden Engel für den Schulranzen und ein Puzzle.