Als Spezialinstitut für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft legt die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) besonderen Wert darauf, ihre Kunden in allen Phasen der Unternehmensentwicklung zu unterstützen. Aus diesem Grund wurde die EKK Research GmbH, eine Tochtergesellschaft der EKK, beauftragt, gemeinsam mit dem EKK-Institut für Ethisches Management der CVJM-Hochschule in Kassel die Trends und Perspektiven rund um die Behindertenhilfe zu beleuchten und die Ergebnisse in einer Studie zu veröffentlichen.
Im April 2013 wurde der erste Teil der Studie publiziert. Er stellt die aktuelle Situation und die Komplexität der Behindertenhilfe dar. Dabei befasst sich der Bericht z. B. intensiv mit dem Thema Inklusion, dem zentralen Begriff der UN-Behindertenrechtskonvention. Als größte Herausforderung ist zweifelsohne der erforderliche Wandel in unserer Gesellschaft zu sehen. Kostenträgern und Leistungsanbietern gleichermaßen kommt auf diesem Weg die Aufgabe zu, einerseits den gesetzlichen Rahmen und andererseits die erforderlichen Hilfen dafür zu schaffen.
Der zweite, gerade veröffentlichte Teil der Studie, der ebenfalls die Ergebnisse des ersten Teils enthält, beschäftigt sich deshalb damit, wie Leistungserbringer der Behindertenhilfe diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen können. Um zu belastbaren Ergebnissen zu kommen, wurde im Rahmen der Studie sowohl ein Expertenworkshop mit Vertretern der Behindertenhilfe als auch eine Online-Umfrage durchgeführt.
An ihr nahmen deutschlandweit 135 Führungskräfte aus der Behindertenhilfe teil. Damit vereint die Studie einen praktischen sowie durch die Analyse der aktuellen, einschlägigen Literatur einen wissenschaftlichen Blick auf die Trends, mit denen sich die Leistungserbringer der Behindertenhilfe in den nächsten Jahren intensiv auseinandersetzen müssen.
Eine wichtige Herausforderung wird beispielsweise bei den Fachkräften gesehen. Nicht nur in der Pflegebranche, auch in der Behindertenhilfe diskutiert man dieses Thema und es wird allgemein davon ausgegangen, dass sich die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Als möglicher Lösungsansatz wird von den Experten u. a. die Kooperation mit Schulen und Ausbildungsstätten genannt. Neben der Darstellung als attraktiver Arbeitgeber können so bei jungen Menschen mögliche Berührungsängste abgebaut oder sogar ausgeräumt werden – eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.
Auch die (Un-)Sicherheit der finanziellen Lage der Leistungserbringer wir in der Studie beleuchtet. Aufgrund der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse (GG §109 und §115) in Verbindung mit dem angekündigten Bundesleistungsgesetz gehen fast die Hälfte der Teilnehmer der Onlineumfrage davon aus, dass das Budget der Kostenträger und damit letztlich die Leistungsentgelte gekürzt und einzelne Kostenpositionen beschränkt werden.
Die Studie betrachtet und analysiert zudem die Themen pränatale Diagnostik, demografische Entwicklung und Technisierung.
Die EKK-Studienreihe „Perspektiven der Behindertenhilfe“ erhalten Interessierte gegen eine Gebühr von 29,95 Euro unter folgender Adresse: