Banken und Unternehmen der Sozialwirtschaft sind eng miteinander verknüpft: Viele Sozialunternehmen legen ihr Geld bei Banken an und sind umgekehrt auf die Kredite dieser Banken angewiesen. Mit dem Zusammenschluss zur Evangelischen Bank ist im Herbst dieses Jahres die größte Kirchenbank Deutschlands entstanden, die Nachhaltigkeit nicht nur lebt, sondern für andere auch auf diesem Gebiet mit gutem Beispiel voran geht.
"Nachhaltigkeit ist bei uns keine dem Zeitgeist entsprechende Marketingidee, sondern eine Anknüpfung an die Tradition unserer Bank", erklärte Thomas Katzenmayer, Vorsitzender des Vorstands der Evangelischen Bank, auf der Fachtagung mit rund 50 interessierten Teilnehmern. Er verwies damit auf die Entstehungsgeschichte der Bank, die zum Wohle von Kirche und Diakonie gegründet wurde. Zeitgleich stellte Katzenmayer heraus: "Wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltige Geldanlagen sind kein Gegensatz, sondern bedingen sich." So legt die Bank beispielsweise ihre Eigenanlagen nach sozialen und ökologischen Kriterien an, indem Bereiche wie die Rüstungsindustrie oder die Verletzung von Menschenrechten ausgeschlossen sind.
EMASplus-Leitfaden: Mit gutem Beispiel vorangehen
Mit Unterstützung der Deutschen Bundesumweltstiftung (DBU) hat das Vorgängerinstitut der Evangelischen Bank, die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK), gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsorganisation kate im Frühjahr 2014 den Leitfaden "Ethisch wirtschaften - EMASplus am Beispiel einer Genossenschaftsbank" herausgegeben. Ziel des Leitfadens ist es, anhand der Evangelischen Bank als Best-Practice-Beispiel die notwendigen Schritte aufzuzeigen, um ein Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen erfolgreich zu implementieren.
Austausch zwischen der Finanzwelt und der Sozialwirtschaft
Die Tagung in Frankfurt beleuchtete die ökonomische, ökologische und sozial-ethische Dimension der Nachhaltigkeit am Beispiel der Evangelischen Bank und bot Raum für den spannenden Dialog zwischen der Finanz- und Sozialwirtschaft, unter anderem durch Referenten der DZ-Bank, von Brot für die Welt und der Hochschule Stuttgart. "Die Tagung hat einzigartige Erfahrungen aus dem Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens zusammengebracht. Es war deutlich zu spüren, dass ein schöpfungsgerechteres Wirtschaften bereits heute und in vielen Unternehmen sehr gut möglich ist", so Günter Koschwitz, Geschäftsführer von kate.
Hintergrund:
Nachhaltigkeitsmanagement mit EMASplus
Der anspruchsvollste europäische Standard EMASplus folgt in Aufbau und Ablauf den bewährten Standards des europäischen Eco-Management and Audit Scheme (EMAS). EMASplus beinhaltet einen Verbesserungszyklus, der neben "Umwelt" auch die Themen "Ökonomie" und "Soziales" einbezieht, gewährleistet über einen Nachhaltigkeitsbericht eine transparente Information der Öffentlichkeit und kann durch unabhängige Gutachter validiert werden. Eine Zertifizierung nach EMASplus macht Nachhaltigkeit im Unternehmen transparent und überprüfbar.
kate - Umwelt & Entwicklung e.V.
kate ist eine gemeinnützige Beratungs- und Bildungsorganisation für ethisches Wirtschaften, CSR (Corporate Social Responsibility) und internationale Entwicklungszusammenarbeit und hat ihren Sitz in Stuttgart. kate berät seit über 15 Jahren zum Umwelt- und Nachhaltigkeits-management, bei der Umsetzung von globalen Umwelt- und Sozialstandards, in konkreten Aktionen zur Klimagerechtigkeit, in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und im Projekt-management. Eine eigene Akademie für Weiterbildungen zu CSR, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit ergänzt das Angebot.
Ihr Ansprechpartner:
kate – Umwelt & Entwicklung
Günter Koschwitz
Geschäftsführer
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