Jeder von uns kennt sie, jeder fühlt sie, jeder liebt und fürchtet sie zugleich: Emotionen. Bleibt die Frage: Was sind eigentlich Emotionen? Wie hängen bei Emotionen Gefühl, körperliche Reaktion und kognitive Bewertung der Situation voneinander ab? „Jeder von uns weiß, was eine Emotion ist – bis er gebeten wird, eine Definition dafür zu geben!“ nimmt Stefan Frischeisen mit einem verschmitzten Lächeln die Ausgangssituation der Emotionsforscher James Russell & Ernst Fehr aus dem Jahr 1984 auf.
Warum Bauch häufig Kopf schlägt.
Emotionen sind ein grundlegender Bestandteil unseres menschlichen Wesens. Sie helfen uns bei der Orientierung im Alltag – und sie sind das Salz in der Suppe eines Events. Erste Erkenntnis aus der Emotionsforschung: Viele Entscheidungen treffen wir „aus dem Bauch“ heraus, denn wir bewerten meist unbewusst (z.B. durch Mimik, Gestik, Körpersprache, Stimmlage) jede Situation und jeden Reiz mit Hilfe unserer Gefühle. Selbst in jenen Situationen, in denen wir rational abwägen und die Vernunft entscheiden lassen wollen, ist es häufig der erste Impuls, der uns zu dieser oder jener Entscheidung leitet. Diesen Grundsatz haben wir dem Denkmodell des US-amerikanischen Neurowissenschaftlers Jospeh LeDoux zu verdanken.
Unvergessliche Stories – unvergessliche Events?
Zweite Erkenntnis: Jedes Gefühl geht stets mit einer körperlichen Reaktion einher. Je intensiver die Gefühlsregung ist, umso deutlicher reagieren wir und umso besser bleibt dieses Gefühlserlebnis in unserem Gedächtnis verankert. Eine Erkenntnis, die sich vor allem Eventmanager zunutze machen. Schließlich soll der Event für jeden der Teilnehmer zu einem unvergesslichen, beeindruckenden Erlebnis werden, an das man sich noch gerne und lange Zeit zurückerinnert.
Dritte Erkenntnis: Emotionale Stories und Episoden leben länger. Denn starke Emotionen verankern persönliche Erlebnisse intensiver und nachhaltiger in unserer Erinnerung. Dazu Stefan Frischeisen: „Vergleichen Sie selbst: Erinnern Sie sich noch genau an Ihren ersten Stehblues, Ihren ersten Kuss oder an Ihre erste Liebe? Meist bleiben diese Erinnerungen und persönlichen Stories deutlich besser im Gedächtnis haften als der im selben Jahr gebüffelte Geschichts- oder Physik-Stoff!“
Warum ohne Köpfchen bei Events dennoch nichts läuft.
Doch starke Emotionen und bärenstarkes Stories allein reichen für einen Top-Event noch nicht aus. „Ohne ein tragfähiges Konzept und die vielen kleinen, aber sehr feinen Stellrädchen bei der Umsetzung bis ins Detail bleibt ein Event am Endes des Tages eben häufig nur ein 08/15-Ereignis – anstatt eines unvergesslichen Erlebnisses.“ resümiert Rosa Frischeisen. „Dazu kommt die Herausforderung, das erarbeitete Konzept in eine einzigartige Location einzubetten, die so mancher Dienstleister schlicht unterschätzt“ weiß die Eventmacherin aus langjähriger Erfahrung. Und hier kommt die vierte Erkenntnis der Eventpsychologie ins Spiel: Für die Intensität der körperlichen Reaktion (und damit letztlich für die nachhaltige Wirkung eines Events!) spielt die unmittelbare Stimmung, in der wir als Rezipienten eine Gefühlsregung situativ wahrnehmen, eine große Rolle.
Anders ausgedrückt: Die Stimmung bzw. Atmosphäre, in der Botschaften auf einem Event an die Frau oder den Mann gebracht werden sollen, ist ebenso wichtig wie die Botschaft selbst. Denn nur auf diesem Weg kommt es – um es einmal wissenschaftlich auszudrücken – zu einer deutlich tieferen neuronalen Verankerung des Events im Gehirn. “Eine einzigartige Location wie z.B. eine einsame Burg über dem Rhein, ein Fernmeldeturm über der City oder ein ausgedienter Schacht unter Tage können eine solch einzigartige Stimmung im Handumdrehen erzeugen.“ wissen die beiden leidenschaftlichen Eventmacher. „Aber auch ein multi-sensuales Erlebnis, das weit über das kulinarische Erlebnis hinaus sämtliche Sinne wie Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen und Hören bedient, kann für die perfekte Stimmung und damit letztlich auch für die perfekte Wirkung eines Events ausgesprochen förderlich sein!“
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