- Witterungsbedingter Absatz- und Umsatzanstieg im Energiebereich
- Mehrheitsbeteiligung an der Rohöl-Aufsuchungs AG
- Erstmalige Einbeziehung des bulgarischen Fernwärmeversorgers in Plovdiv
- Erwerb der Stromverteilanlagen der bulgarischen Sunny Beach AD
- Kartellbehördliche Genehmigung zur Fernwärmekooperation in St. Pölten
Das energiewirtschaftliche Umfeld war von Oktober bis Dezember 2007 von deutlich tieferen Temperaturen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres, steigenden Stromgroßhandels- und Primärenergiepreisen und einem starken konjunkturellen Umfeld in Österreich sowie einer weiterhin sehr dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung in Südosteuropa geprägt.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Umsatzerlöse der EVN Gruppe im 1. Quartal 2007/08 um 9,1 % auf 667,7 Mio EUR. Noch deutlicher verbesserte sich die Ertragslage - das operative Ergebnis legte um 22,0 % auf 92,0 Mio EUR zu. Obwohl das Finanzergebnis nicht den hohen Vergleichswert des Vorjahres erreichte, konnte das Konzernergebnis um 5,7 % auf 77,6 Mio EUR erhöht werden.
Internationale Expansion vorangetrieben
Im EVN Versorgungsgebiet in Bulgarien wurde die Fernwärmegesellschaft EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD (TEZ Plovdiv), die über eine thermische Kapazität von 1.259 MW und eine elektrische von 86 MW verfügt, übernommen und erstmalig konsolidiert. Im Oktober 2007 wurden am Schwarzen Meer die Stromverteilanlagen der Sunny Beach AD von EVN Bulgaria EP AD in Erfüllung der ursprünglichen Privatisierungsvereinbarung übernommen.
Die albanische Regierung hat Ende Jänner 2008 die EVN im Rahmen einer internationalen Ausschreibung für den Erhalt einer Konzession zur Errichtung von Wasserkraftwerken am Fluss Devoll als bevorzugten Bieter ausgewählt.
Der Erwerb zusätzlicher Anteile an der Rohöl-Aufsuchungs AG konnte nach erfolgter kartellrechtlicher Genehmigung im 1. Quartal 2007/08 abgeschlossen werden, womit die EVN nunmehr mit 50,03 % die Mehrheit an der Rohöl-Aufsuchungs AG hält. Die schon bislang praktizierte Konsolidierung at Equity wird beibehalten, da aufgrund vertraglicher Vereinbarungen kein beherrschender Einfluss ausgeübt wird.
Umsatz und Ergebnis
Die EVN konnte im 1. Quartal 2007/08 einen Anstieg der Umsatzerlöse um 9,1 % Mio EUR auf 667,7 Mio EUR verzeichnen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung ausschließlich auf das Segment Energie, das von kälteren Temperaturen im Vergleich zur Vorjahresperiode profitierte. Im Segment Umwelt, das projektspezifischen Schwankungen unterliegt, wurde ein Umsatzrückgang verzeichnet.
Das operative Ergebnis (EBIT) konnte mit 22,0 % auf 92,0 Mio EUR stärker gesteigert werden als die Umsatzerlöse, womit eine Verbesserung der EBIT-Marge von 12,3 % auf 13,8 % möglich wurde. Das EBIT des Segments Energie nahm um 34,4 % auf 90,4 Mio EUR zu, im Segment Umwelt ging das EBIT von 8,9 Mio EUR auf 3,1 Mio EUR zurück.
Das Finanzergebnis verzeichnete einen Rückgang um 13,8 Mio EUR auf 11,0 Mio EUR. Höhere Zinserträge aus Finanzierungsforderungen des Projektgeschäfts konnten das niedrigere Beteiligungsergebnis, gestiegene Zinsaufwendungen und geringere Erträge aus der Veranlagung in Wertpapiere und kurzfristige Finanzpositionen nicht kompensieren.
Aufgrund dieser Entwicklungen lag das Ergebnis vor Ertragsteuern mit 102,9 Mio EUR um 2,7 % über dem Vorjahreswert. Der Anstieg im Konzernergebnis fiel mit 5,7 % auf 77,6 Mio EUR durch einen Rückgang der Ertragsteuern und geringere Ergebnisanteile anderer Gesellschafter stärker aus als jener des Vorsteuerergebnisses.
Die Bilanzsumme der EVN Gruppe stieg seit dem letzten Bilanzstichtag, dem 30. September 2007, um 8,7 % auf 6.809,8 Mio EUR. Das Eigenkapital erhöhte sich um 10,3 % auf 3.325,7 Mio EUR, wodurch die Eigenkapitalquote von 48,1 % auf 48,8 % anwuchs. Bei einer Nettoverschuldung von 959,8 Mio EUR liegt das Gearing der EVN Gruppe mit 28,9 % weiterhin deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
Absatz- und Umsatzerhöhung im Energiegeschäft
Der Umsatz im Bereich Energie stieg um 15,4 % auf 626,9 Mio EUR. Getrieben wurde dieser Anstieg vor allem durch die im Vergleich zum Vorjahr kältere Witterung. Das EBIT lag im Business Unit Erzeugung und Vertrieb über dem Vorjahresniveau, im Netzbereich blieb es stabil.
Projektspezifischer Umsatzrückgang im Umweltbereich
Das Segment Umwelt verzeichnete einen Rückgang der Umsatzerlöse um 28,1 Mio EUR auf 35,3 Mio EUR. Das Volumen des Großprojekts der Moskauer Abfallverwertungsanlage konnte durch den Start diverser kleinerer Neuprojekte nur zum Teil kompensiert werden. Das Ergebnis vor Ertragsteuern ging um 2,5 Mio EUR auf 5,9 Mio EUR zurück.
Am 30. Jänner 2008 erhielt WTE im Konsortium mit Veolia den Zuschlag zur Modernisierung und Erweiterung einer Kläranlage in der polnischen Hauptstadt Warschau. Das Großprojekt wird mit einer Kapazität von 450.000 m³ pro Tag, das entspricht 2,1 Mio Einwohnergleichwerten, die Reinigungsleistung der bestehenden Anlage nahezu verdoppeln und stellt damit die größte Abwasserreinigungsanlage Polens dar.
Ausblick
Trotz der Verbesserung des operativen Ergebnisses im 1. Quartal wird es im Geschäftsjahr 2007/08 schwierig sein, an das Rekordergebnis des Vorjahres anzuschließen. Im Energiebereich wird aufgrund der stark steigenden Preise für Primärenergie der Druck auf die Margen weiter zunehmen, auch wird mit einem geringeren Einsatz der thermischen Kraftwerke gerechnet. Im Umweltbereich wird sich die Hereinnahme neuer Projekte teilweise auf die zweite Geschäftsjahreshälfte verschieben.
Im Investitionsbereich wird das Energiekonzept für den Zentralraum Niederösterreich planmäßig fortgesetzt. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei steigender Nachfrage werden die Investitionen in das niederösterreichische Strom- und Gasnetz auf hohem Niveau weitergeführt, ebenso das Investitionsprogramm in Südosteuropa zur Modernisierung und Erweiterung der Netze.
Den vollständigen Aktionärsbrief über das 1. Quartal 2007/08 finden Sie unter www.investor.evn.at.