China gehört zu den Wachstumsmärkten der Zukunft. Der Mangel an qualifizierten, deutschsprachigen Führungskräften sowie eine hohe Fluktuation stellen jedoch insbesondere für den Mittelstand erhebliche Internationalisierungshemmnisse bezogen auf den chinesischen Markt dar. „Mit unserem deutsch-chinesischen Bachelor leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von dringend benötigten Führungsnachwuchskräften und bieten Unternehmen die Möglichkeit, diese potentiellen Mitarbeiter schon frühzeitig an sich zu binden“, erklärt Prof. Dr. Gerhard Klippstein, Rektor der FHM, die Idee des Studiengangs. Ziel sei die Ausbildung chinesischer Nachwuchsführungskräfte für die mittelständische Wirtschaft sowie die Förderung von Geschäftsbeziehungen zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen.
Die 40 Studierenden wurden als erste Studiengruppe im Oktober 2005 in den deutsch-chinesischen Studiengang Internationale Betriebswirtschaft immatrikuliert. Die ersten beiden Jahre absolvierten sie an der chinesischen Partneruniversität in Suzhou. Neben einem fundierten betriebswirtschaftlichen Know-how standen die Vermittlung umfassender Kenntnisse der deutschen Sprache und interkultureller Kompetenzen im Vordergrund. Das dritte Studienjahr verbringt die Studiengruppe nun in Deutschland. Auf dem Studienplan stehen Vorlesungen an der FHM Bielefeld und eine dreimonatige Praxisphase in deutschen Unternehmen. „Wir setzen auf eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Die Absolventen sollen in der Lage sein, Komplexität, Dynamik und die interkulturelle Perspektive wirtschaftlichen Agierens einschätzen und beurteilen zu können, um letztlich daraus Marktchancen für ihr künftiges Unternehmen zu generieren“, so Artus Hanslik, Dozent und Studienbetreuer der chinesischen Studiengruppe. Das vierte Jahr des Bachelor-Studiums wird wiederum in China stattfinden.
Als erste private Hochschule konnte sich die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) mit diesem Projekt im Jahr 2004 bei einer bundesweiten Ausschreibung erfolgreich gegen 36 Mitbewerber durchsetzen. Das Projekt wird seitdem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms "Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland" gefördert. Zudem wurde der Bachelor als erster deutsch-chinesischer Studiengang im Bereich Wirtschaft von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) akkreditiert.
Das China-Engagement der FHM Bielefeld ist Teil ihrer Internationalisierungsstrategie, die auch von den deutschen Studierenden sehr positiv gesehen wird. Seit zwei Jahren werden auf freiwilliger Basis Chinesisch-Kurse angeboten und mehr als 40 Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen verbrachten seit dem Jahr 2005 im Rahmen eines Praktikums oder im Rahmen des FHM-Programms „China-Manager/in (FH)“ einige Monate in der VR China. Für die chinesischen Studierenden wurde darüber hinaus ganz aktuell ein studentisches Mentorenprogramm ins Leben gerufen. „Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird immer globaler. Daher sehe ich die Internationalität meiner Hochschule als großen Vorteil“, meint Manuel Bünemann, Student und Teilnehmer am deutsch-chinesischen Mentorenprogramm, der selbst sechs Monate am Deutsch-Chinesischen Mittelstands-Institut (DCMI) der FHM in Suzhou verbracht hat. „Durch die Reaktionen unserer Studierenden und unserer Partner aus Wirtschaft sehen wir uns in unserer Internationalisierungsstrategie, in der China einen Schwerpunkt bildet, bestätigt“, so FHM-Geschäftsführer Prof. Dr. Richard Merk.
Die dreimonatige Praxisphase im deutsch-chinesischen Bachelor Internationale Betriebswirtschaft ist jedes Jahr von Januar bis März vorgesehen. Unternehmen, die noch Interesse an chinesischen Praktikanten für das Frühjahr 2008 haben, können sich mit Projektleiterin Beate Brechmann (05 21. 9 66 55-227 oder brechmann@fhm-mittelstand.de) in Verbindung setzen. Weitere Informationen zu den China-Aktivitäten der FHM sind auch online unter www.fhm-mittelstand.de oder www.dcmi-suzhou.com verfügbar.