In der Forschung möchte er Akzente auf die ethische Fundierung, Transparenz und Verbraucherschutz im Gesundheitswesen setzen. Dafür ist er in Wissenschaft und Praxis bestens gewappnet. Röttgers hat an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Medizin studiert und in seiner Dissertation die Wirkung und Beurteilung von Strahlen- und Chemotherapien untersucht. Es folgte ein Magisterstudium der Politikwissenschaften an der Fernuni Hagen mit den Nebenfächern Geschichte und Rechtswissenschaften. An der Universität Kaiserslautern hat Röttgers dann das Studium Management von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen mit dem Hochschulzertifikat abgeschlossen. Ein Master of Advanced Studies in Applied Ethics der WWU Münster rundet sein Profil als Wissenschaftler ab.
Bevor er an die FH Münster berufen wurde, war Röttgers Leiter des Gesundheitsamtes und Geschäftsführer des Sozialpsychiatrischen Verbundes im Landkreis Vechta. Da blickte der mittlerweile 44-Jährige bereits auf eine Facharztqualifikation für Öffentliches Gesundheitswesen, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Umweltmedizin zurück. Münster ist eine Konstante seines beruflichen Werdegangs. So gehört auch die Uniklinik zu seinen bisherigen Arbeitgebern.
Sein breit gefächertes Wissen führt Röttgers in seinen Publikationen zusammen, etwa über die Manipulation und finanzielle Ausbeutung uninformierter Bürger.
Verständlicherweise kann er es nicht leiden, „wenn unseriöse Ärzte und Heilpraktiker angeblich lebensbedrohliche Vergiftungen und Umweltschäden vorspiegeln, um Dauerpatienten zu gewinnen.“ Er verfolgt die wachsende Verschulungstendenz der akademischen Ausbildung kritisch und hofft auf Studierende, die sich trotz des zunehmenden Zeitdrucks für interdisziplinäre Fragen begeistern.
Der neu berufene Professor ist verheiratet und Vater zweier Töchter. „Die freie Zeit, die mir die beiden lassen, nutze ich für meine Hobbies“, verrät er, „nämlich gute Krimis und die klassische Fotografie mit mechanischen Kamerasystemen der 50er und 60er Jahre.“