Forschungsrahmenprogramm bis zum Jahr 2013 innovative Projekte in Schlüsselbereichen der medizinischen, ökologischen, industriellen oder sozioökonomischen Forschung. „Wir sind gut aufgestellt, um einen Beitrag für die Verwirklichung eines europäischen Forschungsraumes zu leisten“, erklärte Rektor Prof. Dr. Klaus Niederdrenk anlässlich eines Besuches von Dr. Markus Pieper. Der Europaabgeordnete sagte seine Unterstützung bei der Platzierung von Projektvorhaben der Hochschule zu.
Die Bilanz der deutschen Fachhochschulen in der letzten Förderperiode war eher ernüchternd. Nicht einmal 2 Prozent des gesamten Fördervolumens entfiel auf diese Säule der Hochschullandschaft. Die Fachhochschule Münster beteiligte sich an drei Projekten, die mit insgesamt 7,2 Millionen Euro aus dem Forschungsrahmenprogramm gefördert wurden. Sehr viel erfolgreicher schnitt die Hochschule in der Euregio ab. Im Förderprogramm „Interreg 3A“ waren Projekte der Hochschule eingebettet in gemeinschaftliche Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 15,6 Millionen Euro.
„Auch bei der siebten Auflage des EU-Forschungsrahmenprogramms möchten wir als Referenzhochschule für den Lissabon-Prozess nun unser europäisches Engagement in Forschung und Entwicklung dokumentieren“, so Niederdrenk. Die Lissabon-Strategie ist ein gemeinsames Aktionsprogramm der europäischen Mitgliedsstaaten. Durch ihre Umsetzung wollen die 27 Bündnispartner neue Arbeitsplätze schaffen, Haushalte konsolidieren und ihre Sozialsysteme dauerhaft sichern.
Als Schwerpunkte, aus denen Förderprojekte initiiert werden könnten, nannte Niederdrenk im nichttechnischen Bereich die Themen „demografischer Wandel“ und „moderne Gesundheitssysteme“. In den Ingenieurwissenschaften seien „Brennstoffe aus erneuerbaren Energien“ und „Hochleistungswerkstoffe“ zukunftsweisende Forschungsfelder der Hochschule.
„Ich möchte mit meiner Arbeit in Brüssel dazu beitragen, dass sich das Münsterland weiter als ein hervorragender Lebens- und Arbeitsraum entwickelt“, erklärte Pieper. Mit der Fachhochschule Münster habe die Region einen wichtigen Motor für viele innovative Prozesse und Entwicklungen. Der EU-Abgeordnete ergänzte, dass die EU-Forschungsförderung vom Münsterland dennoch stärker als „Impulsgeber für eine innovative Regionalentwicklung“ wahrgenommen werden müsse.
Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW habe das Münsterland noch „Aufholpotenzial“. So profitierten die Betriebe der Region Aachen bislang zehnmal so häufig von europäischen Programmen, die Wirtschaft der Region Dortmund viermal häufiger. Pieper forderte Hochschulen, Kammern und Verbände auf, die Kontakte nach Brüssel zu verstärken und den regionalen Technologietransfer zu intensivieren. Dazu werde das Brüsseler Münsterland-Netzwerk schon im Herbst eine Informationsveranstaltung für die Wirtschaftskammern der Region in der europäischen Hauptstadt anbieten. Besondere Anknüpfungspunkte für die Wirtschaft der Region böten etwa EU-Programme der
Lebensmittel- und Biotechnologie sowie die Förderung neuer Produktions- und Verkehrstechnologien, betonte der EU-Abgeordnete.