Gleich mehrere Referenten befassten sich mit im Rahmen von Stichprobenkontrollen aufgedeckten Mängeln. So berichtete Anne Schenker von der KfW Bankengruppe, dass immerhin 10 bis 15 Prozent der geprüften, geförderten Objekte den angestrebten Effizienzhausstandard verfehlen, während weitere 4 Prozent gar keinen Effizienzhausstandard erreichen. Christoph von Lindenfels benannte unter anderem gravierende Mängel bei der Flächenberechnung, beim Wärmebrückennachweis und beim Berechnen der Anlagentechnik als typische Fehler in den von der Deutschen Energie-Agentur (dena) untersuchten Praxisnachweisen. Besonders negativ fiel das Ergebnis einer im Auftrag des Landes Brandenburg durchgeführten Kontrolle kommunaler Sanierungsprojekte aus. Zusätzlich zu teils erheblichen Bilanzierungsfehlern wurden bei 16 von 19 Objekten im Zuge einer abschließenden Vor-Ort-Prüfung Mängel festgestellt. Als eine der Ursachen machte Ralph Petereit vom mit der Untersuchung beauftragten Ingenieurbüro aus, dass Kommunen häufig auf die Begleitung durch einen Energieberater verzichtet hatten, um dessen Honorar einzusparen.
Weitere Themen waren beispielsweise Bemühungen zur Verbesserung eingesetzter Berechnungstools und der Qualifizierung von Energieberatern, während Vertreter des Deutschen Energieberater-Netzwerks sowie der beiden ausrichtenden Verbände ihre jeweiligen Aktivitäten zur Qualitätssicherung am Bau vorstellten. Alle Seiten betonten die Bedeutung des Vier- oder auch Sechs-Augen-Prinzips von der energetischen Berechnung über die Planung bis zur Bauausführung: Erst die konsequente Kontrolle durch mindestens ein vom Projekt unabhängiges Augenpaar, sei es das eines begleitenden Sachverständigen, Güteprüfers oder Stichprobenkontrolleurs, ermögliche es, Fehler und Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. „Nicht nur bei größeren Projekten spielt auch die Eigenüberwachung der Sachverständigen selbst eine Rolle, wie wir sie innerhalb der RAL-Gütegemeinschaft praktizieren“, betont deren Vorsitzender Michael Mahler. Die ebenso rege wie intensiv geführte Abschlussdiskussion der QUBE-Tagung arbeitete zwei zentrale Aufgaben für eine Anhebung der Bauqualität heraus: Es gelte, die Kommunikation zwischen den am Bau Beteiligten zu verbessern. Und es müsse gelingen, Bauherren dazu zu motivieren, wesentlich stärker als bisher in baubegleitende Qualitätssicherungsmaßnahmen zu investieren, fasst FLiB-Geschäftsführer Oliver Solcher zusammen.