Schulz kritisierte vor allem die politischen Akteure auf Bundes- und Europaebene, die nach seinen Worten nichts unversucht ließen, den bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetrieben das Leben schwer zu machen. Als Beispiel führte er die überbordende Bürokratie, das Lieferkettengesetz, die Bestimmungen zur überstürzten Einführung der sogenannten E-Rechnung, die weiteren Erhöhungen der Lohnzusatzkosten und ganz besonders die grenzenlose Verunsicherung der Bevölkerung durch das neue Heizungsgesetz an. Auch die vom Bundesfinanzminister verhängte Haushaltssperre im ausgehenden Jahr 2023 und das Rätselraten über die Fortführung der BEG-Förderung im Jahr 2024 kritisierte der Verbandsvorsitzende scharf. Er dankte dem anwesenden stellvertretenden Bayerischen Ministerpräsidenten, Hubert Aiwanger, für seine fortwährende Unterstützung der Anliegen des Fachverbandes SHK Bayern auf Landes- und auch auf Bundesebene.
Ausdrücklich lobte er die Informationen, welche der Fachverband SHK Bayern während der Entstehung des neuen Gebäudeenergiegesetzes und der damit in Zusammenhang stehenden Gesetze fortwährend und zeitnah an die Mitgliedschaft des Fachverbandes geliefert hätte. Hier sei man in der absoluten Spitze der handwerklichen Fachverbände in ganz Deutschland. Er forderte seine Innungskollegen auf, an den vielen unentgeltlichen Fortbildungsveranstaltungen zu diesen Gesetzen teilzunehmen und auch die überragende Möglichkeit wahrzunehmen, sich anlässlich der bevorstehenden IFH/Intherm vom 23.- 26. April 2024 zu dieser Thematik zu informieren. Er warb dafür, dass alle Kolleginnen und Kollegen mitsamt ihren Mitarbeitern und Lehrlingen die IFH besuchen sollten.
Er könne die Zurückhaltung einiger Sanitärhersteller, die Produkte „Vor-der-Wand“ produzieren, weder verstehen noch gutheißen, sich dem Kundenkontakt auf der wichtigsten Leistungsschau des SHK-Handwerks im nächsten Jahr, der IFH/Intherm, zu entziehen. Er betonte, dass gerade Bad-Kunden in der Regel produktneutrale Anfragen an das Fachhandwerk stellten, welches dann entsprechende Empfehlung abgeben würde. Diese seriöse Beratung können Handwerker aber nur erbringen, so Schulz, wenn sie die Produkte selber vorab gesehen und wortwörtlich in die Hand genommen hätten. Hierfür eigne sich die Messe am besten. Er forderte die Sanitärhersteller auf, antizyklisch zu handeln und sich nicht auf dem wirtschaftlichen Erfolg der letzten drei Jahre auszuruhen, sondern den Dialog mit dem installierenden Handwerk auch jetzt in den Zeiten nach der Pandemie weiter zu befeuern.
Angesichts der guten Lehrlingszahlen, die sich auch zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres zum 01.09.2023 wiederum bestätigt hätten, dankte er seinen Berufskollegen für deren starke Ausbildungsleistung. Der Fachverband wird nach seinen Worten auch in der Zukunft alles tun, die bundesweite Kampagne „Zeit zu starten“ in Bayern mit besonderen Aktionen umzusetzen. Hier würde neben einer Vielzahl von Besuchen in bayerischen Mittel- und Realschulen auch die digitalen Kanäle, wie z.B. Spotify, Tik Tok oder Snap-Chat genutzt und weiter ausgebaut. Er rief die Anwesenden im Saal dazu auf, weiter tatkräftig ihre Ziele zu verfolgen und schloss mit den Worten „Machen ist wie Wollen - nur krasser!“
In seiner Festrede dankte Staatsminister Hubert Aiwanger dem Fach-verband und den darin aktiven ehren- und hauptamtlichen Personen für ihr Engagement hinsichtlich der praktikablen Ausgestaltung und Umsetzung des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Wörtlich sagte er: „Gäbe es in der Bundesregierung mehr Spengler/Praktiker, würde die Regierung in Berlin besser funktionieren.“ Er kritisierte, dass das Heizungsgesetz über ein halbes Jahr sämtliche Themen der Bundespolitik überlagert habe und zum Schluss zwar halbwegs praktikabel geworden, aber dennoch ein unzumutbarer Kompromiss für die Installateure sowie die Immobilienbesitzer in Deutschland und Bayern sei. Weiterhin betonte er, dass die Bayerische Staatsregierung ein verlässlicher Partner des Handwerks, insbesondere des SHK-Handwerks sei. Gemeinsam habe man für die brennstoffneutrale Ausgestaltung des GEG gekämpft und achtbare Erfolge erzielt. Jede Hausbesitzerin und jedem Hausbesitzer müsse es freigestellt sein, die beste Heizungsform zu wählen, nur so könne es gelingen, die CO2-Emissionen auf ein erträgliches Maß zurückzudrängen.