Im Beisein der Stellvertretenden Ministerpräsidentin und Bildungsministerin Schleswig-Holsteins, Frau Ute Erdsiek-Rave und dem früheren dänischen Minister und Abgeordneten des Folketings Frode Sørensen, diskutierten die Vertreter der Sorben, Friesen, der deutschen Minderheit in Dänemark und der dänischen Minderheit in Deutschland in einer Round Table Diskussion über ihre jeweiligen Bildungssysteme.
Der Round-Table Konferenz, der Grußworte und wissenschaftliche Vorträge vorangingen und an der über 120 Gäste teilnahmen, knüpft an das von der FUEV verabschiedete Recht auf Bildung der autochthonen, nationalen Minderheiten / Volksgruppen in Europa an.
Bildung als gesellschaftliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts bildet auch die Grundlage für das Weiterbestehen der Minderheiten und der Identitätsbildung jedes einzelnen Angehörigen einer Minderheit.
Dabei kam es mit der Konferenz zu einer "historischen Zusammenkunft": Noch nie haben sich die Minderheiten in Deutschland und Dänemark gemeinsam zu einem Thema in dieser Weise ausgetauscht und geäußert. Bereits im Vorfeld zu der Konferenz hatte man sich auf Inititiative der FUEV getroffen und das Bildungsthema im kleinen Kreis erörtert.
Schwerpunkte werden dabei verbindend gesehen in der notwendigen Mit- und Selbstbestimmung der Minderheiten im Bildungsbereich, der Umsetzung des Lebenslangen Lernens in ganzheitlichen Bildungssystemen der Minderheiten, die eine wichtige identitätsbildende Funktion wahrnehmen sowie dem Beitrag der Bildung zum friedlichen Miteinander von Minderheitsangehörigen und Mehrheitsbevölkerung. Der Sprachbildung in der Minderheitensprache wird dabei auf dem Hintergrund des europäischen Standards der frühen Zwei- und Mehrsprachigkeit ein besonderer Stellenwert und regionaler Reichtum zugesprochen.