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Von der Bedeutung des filmischen Raums

Regisseur Dominik Graf zu Gast an der Filmakademie Baden-Württemberg

(lifePR) (Ludwigsburg, )
Mit Dominik Graf war am Mittwoch, dem 7. Oktober 2009, einer der renommiertesten deutschen Film- und Fernsehregisseure zu Gast an der Filmakademie Baden-Württemberg. In einem ganztägigen Seminar mit dem Titel "Establishing Shot" sprach er über die Wichtigkeit von Schauplätzen und ihrer Topografie innerhalb einer filmischen Erzählung. Für Graf, der das Thriller- und Krimigenre in Deutschland geprägt hat wie kein Anderer, ist dieses Thema von zentraler Bedeutung: "Film ist meiner Meinung nach in seinen pursten Momenten nicht Plot und Mimik, sondern eher Vermessung der Landschaft, in der die Erzählung stattfindet. Es zählt zu den faszinierendsten Aufgaben der Regie, die Orte und Wege der Figuren und der Story zu etablieren und sie in den Erzählungsablauf untrennbar einzubinden. Orte und Wege zu Orten sind oft in einem bestimmten Sinn wesentlich sexier zu inszenieren als Personen oder als Plotlinien."

Zur Illustration seiner Thesen präsentierte Dominik Graf den Studierenden nicht nur zahlreiche Beispiele aus der Filmgeschichte und aus der deutschen TV-Geschichte, sondern als besonderes Highlight auch erste Passagen des Rohschnitts seiner neuen Thrillerserie "Im Angesicht des Verbrechens", die im Laufe des nächsten Jahres ausgestrahlt werden soll. Einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bildete Grafs langjährige Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Rolf Basedow, aus dessen Feder auch "Im Angesicht des Verbrechens" stammt. Über die Qualität von Basedows Skripten ist Graf voll des Lobes: "Wenn in meinen Filmen nach seinen Drehbüchern etwas nicht funktionieren sollte, so ist das stets meine Verantwortung", meint er bescheiden.

Dominik Graf, 1952 geboren, studierte von 1974 bis 1980 an der Hochschule für Film und Fernsehen in München (HFF) im Fachbereich Regie. Für seinen Abschlussfilm "Der kostbare Gast" wurde er 1980 mit dem Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsregie ausgezeichnet. 1988 erhielt Dominik Graf für seinen Kinofilm "Die Katze", in dem Götz George und Gudrun Landgrebe die Hauptrollen spielen, den Bundesfilmpreis in Gold für die Beste Regie. Graf gilt als einer der renommiertesten und produktivsten Regisseure im deutschen Kino und Fernsehen. In den 1990er Jahren arbeitete er vor allem für das Fernsehen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Großen Bayerischen Fernsehpreis und vier Adolf Grimme Preise.

Aufsehen erregte Dominik Graf 2002 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin: Das von ihm mit digitaler Kamera gedrehte Drama "Der Felsen" spaltete Publikum und Kritik in einem Maße, wie es lange keinem anderen deutschen Spielfilm gelang. Für den von Kritikern mit Begeisterung aufgenommenen "Hotte im Paradies" (2002) erhielt Dominik Graf seinen vierten Fernsehspielpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, und für "Kalter Frühling" (2003) wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester Regisseur ausgezeichnet. Sein Fernsehfilm "Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel" (2003) gewann 2005 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Krimi-Reihe. 2006 kehrte Dominik Graf zur Berlinale zurück und stellte "Der rote Kakadu," seinen ersten Kinofilm seit "Der Felsen" vor.
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