Folgende Regeln, die jetzt in Deutschland Gesetz geworden sind, befolgen CFP bei ihrer Beratung bereits seit Jahren aufgrund ihrer Berufsgrundsätze, die sie mit ihrer Zertifizierung anerkennen: Profilanalyse der Kunden, Ermitt-lung der Anlageziele, Geeignetheit, Angemessenheit, Dokumentationspflicht, Best Execution, Vermeidung von Interessenskonflikten, Transparenz durch Offenlegung von Vergütungen, Beratungs-Abbruch bei Nicht-Offenlegung der finanziellen und relevanter familiärer Verhältnisse durch den Kunden. "Die neuen Bestimmungen im MiFID-Umsetzungsgesetz sind deshalb gerade für die Selbstständigen unter den CFP ein Alter Hut", sagt dazu FPSB-Vorstandsmitglied Arndt Stiegeler.
In diesen Tagen wird der Verband, der die Certified Financial Planner in Deutschland vertritt, zehn Jahre alt. Gegründet wurde er im Oktober 1997 als Deutscher Verband Financial Planners (DEVFP). Auf internationalen Beschluss – rund 110.000 CFP gibt es in den 22 führenden Wirtschaftsnationen – hat sich im Jahr 2005 die deutsche CFP-Organisation in Financial Planning Standards Board Deutschland e. V. (FPSB Deutschland) umbenannt. In der Bundes-republik gibt es derzeit rund 1.200 Finanz- und Vermögensplaner mit diesem Qualifikationssiegel. In Europa sind es zirka 4.000 CFP.
Alle Certified Financial Planner weltweit müssen für das Zertifikat einheitliche strenge Kriterien erfüllen. Sie sind in den "4-E"-Regeln zusammengefasst: Edu-cation (einjähriges Spezial-Studium), Examination (Prüfungen als Finanz-planer), Experience (berufliche Erfahrung auf dem Gebiet Finanzdienstleis-tungen, speziell aber Finanzplanung) und Ethics (Befolgung der strengen ethi-schen Berufsregeln). Bewerber müssen nicht nur diese Bedingungen erfüllen, sondern sich zusätzlich einer 180-minütigen Zentralprüfung des Verbands stellen, in der alle relevanten Sachgebiete abgeprüft werden, die zur Grundlage fachgerechter Finanz- und Vermögensplanung zählen.
Financial Planning geht über die landläufige Finanz- oder Vermögensberatung weit hinaus. Nicht der kurzfristige Effekt, sondern ein schlüssiges Langzeit-konzept für Vermögensaufbau, -mehrung und -sicherung ist das Ziel. Wer das CFP-Zertifikat trägt, hat die "Vielseitigkeitsprüfung" aus Finanzprodukten, Im-mobilien, Absicherungsmanagement (Versicherungen) und Steuern/Recht be-standen und ist fähig, eine umfassende Finanz- und Vermögensstrategie zu entwickeln. So stellen CFP die Weichen, dass die individuellen Ziele vermö-gender Kunden realisiert werden können. Dazu sind fundierte Kenntnis aller Anlagemöglichkeiten und der verschiedenen Versorgungskonzepte nötig. Erst die Vernetzung mit den steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ergibt schließlich ein schlüssiges Langzeitkonzept, bei dem auch die Vermö-gensnachfolge im Erbfall mit einbezogen wird.
Eine genaue Analyse der Lebens- und Vermögensverhältnisse der Kunden ist der erste Schritt. Dabei müssen alle Faktoren aufgenommen werden, die für die weitere Planung wichtig sind. Im Vordergrund steht die Erarbeitung eines "Risikoprofils" des Kunden – ist er risikofreudig oder in Finanzdingen eher konventionell? – und dessen Erwartungen für Vorsorge und Alterssicherung. Vernetztes Denken ist gefordert, um nach der Analyse einen individuellen Fi-nanzplan zu erstellen, der den Ist-Zustand der Vermögensverhältnisse und die Zukunftsperspektiven verdeutlicht. Erst dann geht der CFP daran, im engen Kontakt mit dem Kunden die Vermögensstruktur zu optimieren.
Das CFP-Zertifikat wird immer nur für die Dauer von zwei Jahren vergeben. In dieser Zeit haben die CFP gegenüber dem FPSB Deutschland in Frankfurt ein bestimmtes Maß an Fortbildung nachzuweisen, damit das Zertifikat verlängert wird. Zum Nutzen ihrer Klienten halten sich CFP also stets auf dem aktuellsten Wissensstand auf den Gebieten Bank- und Börsenprodukte, alternative Anla-geformen, Versicherungsprodukte, Steuern und Recht bis hin zur Vermögens-Nachfolgeplanung. Viele CFP sind gleichzeitig CFEP Certified Foundation and Estate Planner, die Rat zum vermögensschonenden Vererben erteilen.