"Nur aus Fehlern wird man klug - einer ist dann nicht genug". Die tiefe Weisheit aus diesem eher flapsigen Spruch erschließt sich so manchem Anleger, wenn er sich zum Jahresende seinen Depotauszug anschaut. Schon wieder hat er vermeidbare Fehler gemacht, zu viel riskiert oder auf das falsche Pferd gesetzt. "Es gibt einige typische Anlegerfehler, deren Folgeverluste in der Regel nur schwer einholbar sind. Dazu gehört etwa das prozyklische Handeln, also im Hoch rein und im Tief raus", sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden. "Angst und Gier sind leider keine guten Ratgeber und verführen Anleger zu einem schlechten Timing." Wenn die Investments gut laufen, sei der Glaube an den schnellen Erfolg groß. In der Regel führt diese Fehleinschätzung zu empfindlichen Verlusten.
Grundlage einer langfristigen Strategieentwicklung sollte vielmehr eine detaillierte Finanzplanung sein. Anleger machen jedoch häufig den Fehler, nur Meinungen für die nächsten sechs Monate einzuholen. Dabei ist es viel wichtiger, wo man in zehn Jahren mit seinem Vermögen steht. Das sind jedoch nur einige von vielen Fehlern, die Anleger regelmäßig begehen. Ein möglicher Grund: Fehlendes oder mangelhaftes Wissen rund um das Thema Geldanlage. "Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen", wusste schon der amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin. "Doch auch eine gute Anlageberatung von professionellen CFP®-Zertifikatsträgern kann vor Fehlern schützen", sagt Tilmes.
Immerhin: Viele Anleger erkennen zumindest, dass sie nicht alles richtig machen und bei der Finanzplanung noch Optimierungsbedarf haben. Laut einer repräsentativen Umfrage von Forsa sind rund 35 Prozent der Bevölkerung der Ansicht, dass sie ihre Finanzplanung in Hinblick auf die Themen Geldanlage, Versicherungen und Altersvorsorge verbessern können.
Einer der größten Anlegerfehler ist es, nach dem kurzfristigen Gewinn zu trachten. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit einem professionellen Berater eine Strategie zu Recht zu legen und diese diszipliniert zu verfolgen. Üblicherweise verfolgen Investoren eine konservative Strategie, nachdem es gekracht hat und wechseln dann in eine aggressive Strategie, nachdem es an den Börsen gut gelaufen ist. Und viele private Investoren kaufen häufig erst im Nachhinein die gut gelaufenen Produkte. "Einzelne Investments bergen unnötige Risiken, Umschichten ist teuer. Besser: Einmal das große Ganze festlegen und dann auf das Ziel hinarbeiten", rät Prof. Tilmes.
Ein typischer Irrtum ist auch: Wenn der Wert eines Investments um 20 Prozent fällt, muss er wieder um 20 Prozent steigen, damit man ohne Verluste rauskommt. Richtig ist, dass das Investment um 25 Prozent zulegen muss, wie folgendes Rechenbeispiel verdeutlicht: Ein Wertpapier, das ein Anleger für 100 Euro gekauft hat, rutscht um 20 Prozent auf 80 Euro ab. 20 Prozent Kursgewinn von 80 machen jedoch nur 16 Euro aus. Das Papier muss also um 25 Prozent, sprich 20 Euro, steigen, um den ursprünglichen Kaufpreis zu erzielen. "Verluste sind also nur schwerer wieder aufzuholen. Sie zu vermeiden, sollte deshalb ein wichtiges Anlageziel sein", sagt Tilmes.
Auch ungewöhnlich hohe Renditeversprechen können ein Warnsignal sein, dass es sich möglicherweise um ein unseriöses Angebot handelt. Werden hohe jährliche Renditen von zum Beispiel acht Prozent und mehr versprochen, sollten Anleger ablehnen. Denn solche Erträge sind in einer Zeit, in der zehnjährige Bundesanleihen weniger als zwei Prozent abwerfen, schlicht unrealistisch. Nur wer bereit ist, sehr hohe Risiken einzugehen, darf auch auf hohe Gewinne hoffen. Und Sicherheit bedeutet nicht, dass kein Kursverlust entstehen kann.
Professionelle Unterstützung durch Finanzplaner
Qualifizierte Finanzfachleute, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger), helfen Anlegern ihre individuelle Finanzplanung umzusetzen. "Nur der professionelle CFP® ist in der Lage, durch den ganzheitlichen, vernetzten Ansatz, das heißt die Einbeziehung aller Einnahmequellen, zum Beispiel auch aus dem Vermögen, konkrete Daten und Aussagen zur Versorgungslücke im Alter zu treffen und sie zusammen mit dem Sparer entsprechend zu schließen", erläutert Prof. Tilmes die besondere Qualität der CFP®-Beratung, von der Anleger langfristig profitieren werden.