Gerade mal 1,5 Prozent bringen zehnjährige Bundesanleihen derzeit. Angesichts einer Inflationsrate von rund zwei Prozent machen Anleger damit in einem Zeitraum von zehn Jahren einen realen Wertverlust von etwa neun Prozent. Wer sein Geld gar unverzinst herumliegen lässt, dessen Kapital verliert fast ein Fünftel seiner Kaufkraft.
"Wer zumindest die Kaufkraft seines Geldes erhalten will, der muss mit seinem Portfolio auch ins Risiko gehen und Sachwerte berücksichtigen", sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden. Zu Sachwerten zählen zwar auch Gold oder Immobilien. "Allein darauf zu setzen, wäre aber falsch", so Prof. Tilmes. "Denn Aktien bieten als Beimischung einige wichtige Vorteile."
So bringen Immobilien zwar laufende Einnahmen, allerdings ist zum Beispiel ein Mietshaus nicht schnell veräußerbar und deshalb illiquide. Wer also sein Geld, zum Beispiel auf Grund einer veränderten Lebenssituation, rasch braucht, der hat, wenn er nur auf Immobilien setzt, ein Problem. Anders sieht es bei Gold aus.
Das Edelmetall ist zwar, egal welches Investmentvehikel Investoren wählen, fungibler als eine Immobilie. "Der Nachteil bei Gold aber ist, dass es keine laufenden Einnahmen bringt", sagt Prof. Tilmes.
Aktien sind deshalb als zusätzliche Beimischung in einem Portfolio derzeit alternativlos. Als unternehmerisches Kapital zählen auch sie zu Sachwerten und können damit in einem inflationären Umfeld mit niedrigen Zinsen für Kapitalerhalt sorgen. Im Gegensatz zu Immobilien sind Aktien aber sehr viel liquider. Gleichzeitig können sie richtig ausgewählt, anders als Gold, auf Grund der Dividendenzahlungen einen regelmäßigen Strom an Einnahmen bieten.
"Natürlich sind viele Anleger nach den Erfahrungen der vergangenen zehn bis 15 Jahre mit mehreren heftigen Kurseinbrüchen und den starken Schwankungen seit der Finanzkrise 2008 sehr vorsichtig mit dem Thema Aktien", sagt Prof. Tilmes. Anleger sollten deshalb auch nicht einfach irgendein Finanzprodukt auf Aktien kaufen, sondern ein über verschiedene Regionen und Sektoren breit gestreutes Aktenportfolio aufbauen, das auch der eigenen Risikoneigung entspricht. "Sonst sind, angesichts der am Aktienmarkt zu erwartenden Kursschwankungen, erneute Enttäuschungen vorprogrammiert", warnt der Experte. So sollten sich beispielsweise vorsichtigere Anleger eher auf qualitativ sehr gute und international aufgestellte Unternehmen mit soliden Bilanzen, einer nachhaltigen Ausschüttungspolitik und einer starken Marktstellung konzentrieren.
Individuelle umfassende Beratung
Wertvolle Unterstützung können dabei die von einem vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®) leisten. Sie sind in der Lage, mit einer umfassenden Beratung auf die individuellen Bedürfnisse eines Anlegers passgenau einzugehen und mit Hilfe modernster Analysetools ein den dazu passenden Aktienanteil in einem Portfolio zusammenzustellen.