Dass die Zertifizierung zum CFP® in Deutschland Vorteile bringt, zeigt der aktuelle Cerulli-Report. So gaben 72 Prozent der befragten zertifizierten Finanzplaner an, mit dem Abschluss als CFP zufrieden zu sein, lediglich vier Prozent waren unzufrieden. Dabei gelang es über 50 Prozent die Zertifizierung zu nutzen, um beruflich weiter zu kommen. Zehn Prozent konnten mit der Zertifizierung ihr eigenes Business starten. Lediglich zwölf Prozent konnten nach eigenen Angaben keinen Nutzen aus ihrer Zertifizierung für die Karriere ziehen.
Aber nicht nur im Hinblick auf die berufliche Entwicklung zahlt sich die Ausbildung zum CFP aus. Auch finanziell stehen die Berater besser da. Fast zwei Drittel der Teilnehmer konnten ihr Einkommen in den zwölf Monaten nach Abschluss der Zertifizierung steigern. Bei sieben Prozent der Finanzberater kletterte das Einkommen gar um über 30 Prozent. Zugleich erhöhte sich die Kundenbasis bei 42 Prozent der Befragten. 46 Prozent stellten keine Veränderung fest. Allerdings hatten sich diese Finanzplaner dazu entschlossen, sich verstärkt auf ein wohlhabenderes Klientel zu konzentrieren und dafür weniger Kunden zu beraten.
Zudem kommt der Cerulli-Report zu dem Ergebnis, dass auch Kunden von einer CFP-Zertifizierung ihres Vermögensberaters profitieren. So gaben 88 Prozent der befragten Finanzplaner an, ihre Kunden nun besser beurteilen und einschätzen zu können.
Rund 83 Prozent sind in der Lage, umfassender auf die Erwartungen ihrer Kunden einzugehen, 76 Prozent konnten die Anzahl und Tiefe ihrer Dienstleistungen verbessern und für 75 Prozent bietet die Zertifizierung die Chance, die Beziehung zu ihren Kunden zu stärken. "Letztlich sind es damit auch die Anleger, die von einer besseren und professionelleren Beratung profitieren", beurteilt Küsters dieses Ergebnis.
Darüber hinaus gibt der Cerulli-Report einen tieferen Einblick in die Landschaft der Vermögensberatung in Deutschland. Über die Hälfte der CFP-zertifizierten Finanzplaner sind hierzulande in Banken tätig. Knapp zehn Prozent arbeiten als unabhängige Berater, knapp 14 Prozent in einer Finanzplanungsfirma. Dabei haben Finanzplaner, die bei Versicherungen tätig sind, im Durchschnitt 276 Kunden, am wenigsten haben jene in Family Offices. Dort liegt die Kundenzahl im Schnitt nur bei zwölf.
Ferner kommt der Cerulli-Report zu dem Schluss, dass die Kundenportfolios hierzulande gut diversifiziert sind. Immobilien kommen im Schnitt auf einen Anteil von einem Fünftel, Investmentfonds auf 17 Prozent, Einzeltitel auf rund 16 Prozent und Geldmarktprodukte auf 15 Prozent. Versicherungsprodukte haben einen Portfolioanteil von 14 Prozent.
Allerdings sehen sich die Finanzplaner, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, auch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. An erster Stelle nennen sie das regulatorische Umfeld. "Angesichts der zunehmenden Regulierung des Finanzsektors kann dieses Ergebnis auch kaum überraschen", so Küsters. Dahinter folgen die Skepsis der Kunden gegenüber dem Financial Planning sowie die Befürchtung hoher Kosten.
Dennoch ist die überwiegende Mehrheit der Finanzplaner überzeugt davon, dass Financial Planning in Deutschland weiter wachsen wird. So fragen derzeit knapp 17 Prozent der Kunden umfassende Finanzpläne nach. Bis 2015, so die Erwartung der Befragten, soll diese Zahl auf 20,6 Prozent ansteigen. Ebenso soll die Zahl der Kunden, die einen auf ein bestimmtes Thema bezogenen Finanzplan wollen, von derzeit 26,6 auf 32,9 Prozent klettern. Die Zahl der Kunden, die keinen Finanzplan-Service in Anspruch nehmen, werde laut der Umfrage von 43,3 auf 34,9 Prozent zurückgehen. "Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass von Kundenseite der Bedarf an professioneller Finanzplanung, sei es umfassend oder nur für einen bestimmten Teilbereich, zunehmen wird", sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden.
Er ist überzeugt davon, dass diese Entwicklung auch der derzeitigen Situation an den Kapitalmärkten geschuldet ist. "Diese führt zu einer extremen Verunsicherung bei den Anlegern, die aber durch eine professionelle und langfristig ausgerichtete Finanzplanung reduziert werden kann."
FPSB und Cerulli haben ihre globale Reseach-Partnerschaft gegründet, um den Einfluss einer CFP®-Zertifizierung auf die Karriereentwicklung von mehr als 140 000 Finanzplaner zu untersuchen. Die Untersuchung, die im Juli dieses Jahres mit den FPSB-Mitgliedsorganisationen in Deutschland, Österreich und Großbritannien durchgeführt wurde, liefert erstmals länderspezifische Daten, die zusammengefasst werden, um ein globales Bild des Zertifizierungsprogramms zu liefern.
Das Projekt wird in weiteren Ländern im vierten Quartal 2012 fortgesetzt.
Den vollständigen Cerulli-Report können Sie unter folgendem Link herunterladen: http://www.fpsb.de/presse/publikationen/KEYFINDINGS-Germany-2012_v4.pdf