Family Offices kümmern sich um unterschiedliche Bedürfnisse ihrer Kunden: Sie verwalten das Vermögen, bieten eine umfassende Finanzplanung und übernehmen unter anderem das Portfoliomanagement. Doch bislang ist nur wenig über den Markt und die Arbeit der Family Offices bekannt. Tatsache ist aber, dass die Zahl der sehr vermögenden Privatpersonen in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Und dass diese immer häufiger die Dienste eines Family Office in Anspruch nehmen.
Die Größe des Marktes ist aber schwer zu beziffern, ihre Kunden verlangen Verschwiegenheit. Family Offices sind diskret, diszipliniert und vor allem professionell: Dank der finanziellen "Rundum-Betreuung" ist es vielen reichen Familien gelungen, vergleichsweise sicher durch die Finanz- und Eurokrise zu steuern, wie unter anderem Studien des CFFO Competence Center for Family Office an der EBS Business School und des Bayerischen Finanz-Zentrums zeigen. Zu verdanken ist dies vor allem dem umsichtigen Vorgehen der Family Offices.
Die Mindestanlagesumme liegt bei den Family Offices meist bei zehn Millionen Euro und mehr. Das bleibt somit für die meisten Anleger unerschwinglich. Doch auch Berater und Kunden mit kleinerem Portemonnaie können sich an den erfolgreichen Profianlegern orientieren.
"Das Besondere an der Strategie ist zum einen die Konzentration auf einen sehr langen Anlagehorizont und den Kapitalerhalt", sagt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden ist.
Das heißt, dass ein Großteil der Family Offices eine strategische, also langfristige Asset Allocation definiert hat, die auch im Zuge der Krisen nicht verändert werden musste. Das Ziel der Kunden: Die künftigen Generationen sollen auch etwas von dem Vermögen haben, es muss also langfristig real erhalten bleiben. "Privatanleger neigen dagegen oft zu hektischem Handeln, was sich auf lange Sicht jedoch meist nicht auszahlt.", sagt Tilmes. Sinnvoller ist es, sich mit einem CFP®-Zertifikatsträger eine Strategie zu Recht zu legen und diese diszipliniert zu verfolgen.
Hinzu kommt: Das Vermögen von Reichen ist nicht nur groß, sondern oft auch sehr komplex. "Ein Family Office muss das gesamte Vermögen der betreuten Kundschaft umfassend im Blick haben, darf sich nicht nur auf einen Bereich konzentrieren", sagt Tilmes. Ein Aspekt, der in der Beratung von Privatanlegern häufig völlig vernachlässigt wird. Auch hier können CFP®-Zertifikatsträger Abhilfe schaffen. Nur die qualifizierten und umfassend geschulten Finanzplaner können aufgrund ihres Know-hows in den unterschiedlichsten Disziplinen die Bedürfnisse ihrer Kunden nach einer ganzheitlichen und neutralen Beratung befriedigen.
Ein Schwerpunkt von Family Offices liegt zudem bei der Auswahl der Anlageklassen. Dabei achten sie auf eine sehr breite Risikostreuung - ebenfalls ein Aspekt, den Privatanleger mit der Fokussierung auf einzelne Anlageklassen oder Regionen oft außer Acht lassen und der unter Umständen zu schmerzhaften Verlusten führen kann. Denn die Frage der richtigen Asset Allokation ist mitentscheidend für den Anlageerfolg. Wie sollte das Gesamtvermögen strukturiert sein, um zukünftigen Marktunsicherheiten gegenüber gestärkt zu sein, und wie erlangt man sichere Erträge auch in turbulenten Zeiten?
"Mit der Finanzkrise hat für viele Anleger die Bedeutung von Sicherheit und Liquidität zugenommen. Darauf muss bei der qualifizierten Anlageberatung eingegangen werden", sagt Tilmes. Die professionellen CFP®-Zertifikatsträger sind in der Lage, durch den ganzheitlichen, vernetzten Ansatz, dass heißt die Einbeziehung aller Vermögens- und Einnahmequellen, aber auch aller Ausgabekategorien, konkrete Daten und Aussagen zur passenden Anlagestrategie zu treffen. "Financial Planning ist die Basis für Family Office-Dienstleistungen - und Financial Planning bringt so auch für den "kleinen" (d.h. nicht ganz so reichen) Anleger viele Vorteile", sagt Tilmes.