Eisfischen ist in Finnland eine sehr beliebte und traditionelle Beschäftigung im Winter. Man benötigt dafür keinen Angelschein, da es unter das "Jedermannsrecht" fällt. Jeder Finne lernt diese Art des Angelns schon von Kindesbeinen an kennen. An frostigen Wintertagen, an denen blauer Himmel und Sonne die Winterlandschaft zum Glitzern bringen, ist die Frage nach der Tagesgestaltung schnell geklärt. Natürlich geht es auf's Eis. Warm eingepackt und ausgestattet mit Eisbohrer, Angelzubehör, Höckerchen, Speisen und Getränken, machen sich die Finnen mit ihren Familien und Freunden auf den Weg zum nächsten See.
Unter der meist sehr dicken Eisdecke wartet ein regelrechtes Paradies für jeden Angelfreund. Die beliebtesten Fischarten unter Eisfischern sind der als Finnischer Nationalfisch bekannte Barsch und der Hecht. Sie lassen sich den ganzen Winter über im ganzen Land, ob im Binnengewässer oder an Küstenregionen, fangen. Besonders der Barsch ist einem jeden Angler durch seine ausgeprägte Bereitschaft zum Anbeißen sehr sympathisch. Doch auch Maränen, Aalquappen, Zander, Seesaibling und Felchen sind begehrte Beute der Eisfischer. Für die Aalquappe gelten die dunklen Januar- und Februarnächte als beste Fangzeiten. Der Zander kommt größtenteils an der Schärenküste und in Südfinnland vor und lässt sich optimal morgens oder abends fangen. Für Felchen empfiehlt sich im späten Herbst die Zeit kurz nach dem ersten Eis sowie im Frühling die Zeit kurz vor der Schmelze. Und der Fang des Seesaiblings ist eine Art Glücksspiel. Er kommt in Bergseen in Lappland vor und ist unberechenbar. Wie man sieht, bietet auch der Winter in Finnland mit vielen Fischarten beste Möglichkeiten zum Angeln bzw. Eisfischen.
Die ruhige Atmosphäre und eisige Stille machen das Eisfischen zum besonderen Erlebnis. Sobald die Eisschicht mit einem 10-15 cm dicken Eisbohrer - begleitet von einem lauten Knacken - durchbohrt ist, wird die Angel mit Köder bestückt und ins Eisloch gelassen. Anders als beim Angeln im Sommer wird hierbei eine sehr kleine Angel verwendet, die für nur wenige Euro überall erhältlich ist. Als Köder dienen unter anderem Regenwürmer oder Fliegenlarven. Zunächst ist ein ruhiges Händchen gefragt. Während man abwartet, sitzt man auf einem Höckerchen vor dem Eisloch, genießt die Sonnenstrahlen und lässt seinen Gedanken freien Lauf. Der Atem gefriert in der kalten Winterluft. Gewöhnlich lassen die Fische nicht lange auf sich warten, da sie durch den Lichteinfall durch das Eisloch angelockt werden. Plötzlich zuckt es an der Angel und von einer Minute auf die andere ist man zurück in der Realität. Rasch wird der Fang aus dem Wasser gezogen, der meist noch am selben Abend zu einem leckeren Fischgericht verarbeitet wird. Zum Aufwärmen gibt es bei einer typisch Finnischen Kaffeepause Kaffee am heißen Lagerfeuer zubereitet sowie Finnische Pulla.
Für Naturbegeisterte, die sich gerne selbst mal im Eisfischen ausprobieren möchten, empfiehlt sich die Region Kuusamo an der Russischen Grenze. Hier besticht die unberührte Natur mit ihren vielseitigen Facetten und bietet besondere Möglichkeiten, den Finnischen Winter aktiv zu erleben. Neben dem Eisfischen zählen Schneeschuhwanderungen, Nordlichtsafaris mit dem Tretschlitten sowie Husky- und Rentiersafaris zu beliebten Aktivitäten. Skifans kommen im Skiresort Ruka auf ihre Kosten. Eine passende Reise bietet der Finnlandspezialist fintouring mit der "Winter-Wohlfühl-Woche bei Sirpa und Katja" an. Hier ist man in dem kleinen und herzlichen Familienunternehmen Isokenkäisten Klubi untergebracht, das keine Wünsche offen lässt. Die 7-Sterne Rauchsauna lädt am Ende eines erlebnisreichen Tages zur Entspannung ein. Auch kulinarisch wird man hier verwöhnt. Weitere Informationen gibt es unter www.fintouring.de oder Tel. 05135-929030.