Am Samstag, den 03. Mai, war es soweit, die letzten 1000 Tage bis zur Eröffnung der 41. Alpinen Ski Weltmeisterschaften wurden prominent eingeläutet: Um Punkt 12 Uhr enthüllten Rosi Mittermaier, Maria Riesch, Christian Neureuther, Felix Neureuther, Thomas Schmid (1. Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen) und Peter Fischer (Geschäftsführer OK GAP 2011) die WM-Countdownuhr am Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen.
Fortan ist für jeden sichtbar, wie das Großereignis Tag für Tag näher rückt. "Wir sind alle stolz und arbeiten akribisch an unseren Aufgaben, aber jetzt muss die WM in die Köpfe rein", forderte OK-Chef Peter Fischer. Thomas Schmid ging noch einen Schritt weiter und hatte bereits das nächste mögliche Großereignis vor Augen: "Wir werden eine grandiose WM haben. Beste Vorraussetzungen also, sich für die Olympischen Winterspiele 2018 zu empfehlen".
Was die Welttitelkämpfe für die beiden Lokalmatadoren bedeuten, brachte Maria Riesch auf den Punkt: "Ein solches Großereignis im Heimatort ist etwas Herausragendes. Wir sind 2011 beide im besten Alter und hoffen auf tolle Rennen, vielleicht sogar auf Medaillen, das wäre ein Traum". Auch Felix Neureuther kann es kaum erwarten: "Ich bin schon ganz heiß, wenn ich den Gudiberg sehe und an die Begeisterung der Zuschauer beim diesjährigen Slalom denke."
Die Countdownuhr am Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen wurde in eine Steinkorbsäule integriert. Die Zählwerke wurden von der Firma MSD bis 2011 zur Verfügung gestellt. Sie zeigen zu einem späteren Zeitpunkt auch Minuten und Sekunden an. Die Uhr wird umweltschonend mit Solarenergie betrieben. "Ein herrliches Symbol", findet Christian Neureuther. "Wir wollen bei der WM schließlich auch ein deutliches Zeichen für umweltfreundliche Großveranstaltungen setzen." Das Know-how und das Solarmodul stammen von "Sharp". Bei der Umsetzung des Projektes wirkten der Designer Peter Ostenrieder, die Schlosserei Schießlbauer und der Elektrotechniker Härtl mit.
Positive Zwischenbilanz Die Vergabe der FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften nach Garmisch-Partenkirchen ist fast zwei Jahre her, jetzt rückt die Eröffnung näher. Grund genug, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Wie weit ist der Planung- und Umsetzungsprozess bereits fortgeschritten?
Sportanlagen und Rennstrecken Die Genehmigungen für sämtliche Um- und Ausbaumaßnahmen der WM-Strecken sind erteilt. Der "Gudiberg", an dem die Slalombewerbe der Damen und Herren stattfinden, ist 2007 modifiziert worden. Die Strecke führt jetzt ins ehrwürdige Olympiaskistadion. Ihre Feuertaufe bestand die neue Zieleinfahrt beim Weltcup-Slalom 2008. Rennläufer und Zuschauer zeigten sich von der verlängerten Streckenführung begeistert. 2008 und 2009 werden weitere Baumaßnahmen zur Verbesserung von Beschneiung, Personentransport und Infrastruktur umgesetzt.
Im Herbst 2007 wurde die "FIS-Schneise" an der Kandahar-Abfahrt verbreitert. Die vom OK der Ski-WM 2011 gewünschten und vom Markt Garmisch-Partenkirchen als Bauherr geplanten Um- und Ausbaumaßnahmen an der zentralen WM-Strecke konnten wunschgemäß im April 2008 fortgesetzt werden. Auf der legendären "Kandahar" werden die Medaillenentscheidungen in den Disziplinen Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Super-Kombination der Damen und Herren und der Team-Wettbewerb stattfinden. Die Herren erhalten im unteren Teil einen neuen, technisch anspruchsvollen und spektakulären Streckenabschnitt. Die Umbaumaßnahmen sollen im Herbst 2008 zu 95 Prozent abgeschlossen sein.
Hotels Die Unterkünfte für Athleten, Trainer und Betreuer der teilnehmenden Nationen stehen bereits seit Herbst 2007 fest. Das OK konnte die benötigten 1.100 Betten frühzeitig und vertraglich mit den "Team Hotels" fixieren. Momentan läuft, in enger Zusammenarbeit mit "GAP Tourismus", die Akquise der Zimmer und Appartements für die Mitarbeiter und Gäste der Sponsoren und Medien. Hier liegt der Bettenbedarf bei knapp 4.500. OK-Chef Peter Fischer rechnet mit der Komplettierung der Kontingente bis Herbst 2008, damit wäre ein weiterer großer Organisationsblock erledigt.
Verkehr und Umwelt Die Ski-Weltmeisterschaften 2011 sollen möglichst autofrei und umweltschonend verlaufen. Das vom Organisationskomitee eingerichtete zuständige Ressort unter der Leitung des renommierten Umwelt- und Klimaforschers Prof. Dr. Seiler arbeitet bereits eng mit Polizei, Bahn und den umliegenden Gemeinden an wirkungsvollen Konzepten. Bestandteile sind unter anderem Verkehrs- und Parksysteme, eine energieeffiziente Versorgung und Energierückgewinnung.
Stars Die beiden Lokalmatadoren Maria Riesch und Felix Neureuther zeigten in dieser Saison hervorragende Leistungen und gehören zur absoluten Weltspitze. Geht ihre Entwicklung positiv weiter, gehören sie bei den Titelkämpfen im Heimatort zu den aussichtsreichen Medaillenkandidaten. Und der deutsche Skisport hat weitere hoffnungsvolle Nachwuchsläufer, die in knapp drei Jahren ebenfalls Top-Resultate einfahren können.
Fans Der Weltcup-Slalom 2008 hat gezeigt, dass der Zuspruch in Garmisch-Partenkirchen kontinuierlich steigt. Die begeisterten 12.000 Zuschauer am Gudiberg lassen für die nächsten Weltcup-Veranstaltungen und die Weltmeisterschaft hoffen. Das Einzugsgebiet von Garmisch-Partenkirchen und die publikumswirksamen Titelkämpfe sollten Tages-Zuschauerzahlen zwischen 20.000 und 40.000 möglich machen.
Bevölkerung Es herrscht mittlerweile Aufbruchsstimmung im Ort, die Bevölkerung steht geschlossen hinter der Großveranstaltung. Eine Autoaufkleberaktion unterstreicht das. Mittlerweile sind 10.000 Aufkleber ausgegeben, beinahe jedes fünfte Auto in Garmisch-Partenkirchen ziert ein WM-Logo. Wenn Tourismus, Einzelhandel und Einwohner an einem Strang ziehen, wird Garmisch-Partenkirchen ein Skifest der Extraklasse feiern.
Sportorganisation Organisatorisch ist die für die WM gegründete "Veranstaltungs GmbH" sehr gut aufgestellt. Seit langen Jahren sorgt Peter Fischer mit seiner erfahrenen Weltcup-Mannschaft für hervorragende Skirennen. Noch ist die Organisation personell sehr schlank besetzt. Von 2010 an wird der Personalstab mit Zunahme der Aufgaben sukzessive wachsen. Bereits jetzt wird das Helferteam an der Strecke erweitert: 2009 finden in Garmisch-Partenkirchen vier Weltcup-Rennen in drei Tagen statt, dazu die Juniorenweltmeisterschaften. 2010 wird das Weltcup-Finale die Generalprobe für die Titelkämpfe sein.
Knapp drei Jahre, genauer gesagt 1.000 Tage vor den FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2011 ist das Organisationskomitee auf einem sehr guten Weg. Die Planungs- und Umsetzungsprozesse sind weit fortgeschritten, wenn auch noch viele Aufgaben für die Organisationsmitglieder zu bewältigen sind. Die positive Zwischenbilanz lässt auf zwei erfolg- und erlebnisreiche WM-Wochen im Februar 2011 hoffen.
Weitere Informationen rund um die FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen finden Sie auf unserer Homepage: www.gap2011.com.