Die Netzentgelte werden von den mehr als 900 Netzbetreibern in Deutschland regional festgelegt. Die genauen Werte für 2013 werden in den nächsten Wochen durch die Bundesnetzagentur veröffentlicht. Alle Energieversorger sind verpflichtet, diese Netzentgelte für jede einzelne gelieferte Kilowattstunde zu bezahlen. Stromanbieter werden die erhöhten Netzentgelte dementsprechend an ihre Stromkunden weitergeben müssen.
Vorläufiger Spitzenreiter ist die Netzgesellschaft der unterfränkischen Gemeinde Nüdlingen, nördlich von Würzburg - hier geht die Prognose von einer Erhöhung der Durchleitungsentgelte für Strom um 27 Prozent aus. Dicht gefolgt von der DREWAG in Dresden, die ab Januar voraussichtlich 24 Prozent mehr für die Durchleitung verlangt. Unabhängige Versorger wie FlexStrom kritisieren die erheblichen Zuschläge. "Nach unserer Auffassung verlangen die Netzbetreiber schon jetzt viel zu viel Geld für die Durchleitung", so FlexStrom Gründer Robert Mundt.
Wer seinen Stromanbieter wechselt, benutzt weiterhin denselben Anschluss und denselben Zähler. Für Stromkunden ist das denkbar einfach, denn unabhängige Stromanbieter wie FlexStrom nutzen die vorhandenen Leitungen und zahlen dafür Durchleitungskosten an den Netzbetreiber. Allerdings hat bisher nur ein kleiner Teil der privaten Stromkunden von den Wechselmöglichkeiten Gebrauch gemacht. 85 Prozent der deutschen Haushalte werden immer noch vom Grundversorger beliefert.
"Jeder Stromkunde ist jetzt aufgefordert zu handeln. Nur mit mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt kann ein weiterer Preisanstieg gestoppt werden", so FlexStrom Vorstandschef Mundt. Oft bringt ein Wechsel des Anbieters Familienhaushalten eine Ersparnis von mehreren hundert Euro im Jahr. "Die aktuelle Preisdiskussion birgt dennoch enormes Sparpotenzial für Deutschlands Stromkunden", sagt Mundt. "Wer etwas gegen zu hohe Strompreise tun will, kann selbst aktiv werden und mit dem Wechsel des Stromanbieters ein Zeichen setzen."