Mit durchschnittlich 24,4 Cent je Kilowattstunde gibt die Statistikbehörde der Europäischen Union (EU) den Strompreis in Deutschland an. Das ist ungefähr doppelt so viel wie in Frankreich (12,89 Cent) oder Griechenland (12,11 Cent). Verglichen mit Bulgarien (8,3 Cent) bezahlen die Stromkunden in Deutschland beinahe das Dreifache.
Auch im Vergleich zum europäischen Durchschnitt (17,1 Cent) ist die Energie aus der Steckdose in Deutschland deutlich teurer. Die Werte wurden für das 2. Halbjahr 2010 erhoben. Zusätzliche Kostentreiber, wie die Anfang 2011 gestiegene Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien (plus 1,76 Cent je Kilowattstunde) oder der Preisanstieg durch den Atomausstieg sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Die Situation auf dem deutschen Strommarkt lässt also stark steigende Preise für Strom erwarten. "Für viele Stromkunden wird die weitere Entwicklung ein Grund sein, verstärkt über den Wechsel des Stromanbieters nachzudenken", so FlexStrom-Vorstandschef Robert Mundt. Die meisten Stromkunden beziehen ihre Energie immer noch vom Grundversorger, in der Regel zu deutlich höheren Tarifen.
Während in Deutschland die Stromkosten steigen, weisen die EU-Statistiker für einige Nachbarländer sogar sinkende Strompreise aus: So zahlten die Tschechen im 2. Halbjahr 2010 rund 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr, in Luxemburg ist der durchschnittliche Strompreis um 7,2 Prozent gesunken, in den Niederlanden sogar um 7,9 Prozent.