- Münchner Flughafen begrüßt Luftverkehrsinitiative zum Klimaschutz
- CO2-Emissionen pro Passagier seit 2005 um fast die Hälfte gesunken
- Anteil der Elektromobilität steigt auf 38 Prozent
Der Flughafen München verfolgt seit 2009 eine ambitionierte Klimaschutzstrategie und reduziert jedes Jahr konsequent seine CO2-Emissionen, mit dem Ziel, den Airport spätestens 2030 CO2-neutral zu betreiben. Zur Erreichung seiner ambitionierten Klimaziele investiert der Flughafen München bis zum Jahr 2030 insgesamt 150 Millionen Euro.
Während die Passagierzahlen in München von 28,6 Millionen im Jahr 2005 auf 48 Millionen im Jahr 2019 anstiegen, konnten die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum signifikant abgesenkt werden. Pro Passagier wurden die CO2-Emissionen von 5,67 Kilogramm CO2 im Jahr 2005 auf 3,08 kg CO2 im Jahr 2019 reduziert. Das entspricht einem Rückgang der Emissionen pro Passagier von 46 Prozent seit 2005. Und dies obwohl die Bruttogeschoßfläche am Flughafen im gleichen Zeitraum unter anderem durch die Inbetriebnahme des neuen Satellitengebäudes im Jahr 2016 um über 370.000 Quadratmeter gewachsen ist.
Um das angestrebte Ziel eines CO2-neutralen Flughafenbetriebs bis 2030 zu erreichen, werden die vom Flughafen beeinflussbaren CO2-Emissionen bis dahin schrittweise um 60 Prozent reduziert und die verbleibenden 40 Prozent durch Ausgleichsmaßnahmen – vorzugsweise in der Region – kompensiert.
Über 280 Einzelmaßnahmen sind unter dieser Zielsetzung bereits erfolgreich verwirklicht worden: Dazu gehören neue Torluftschleier an den Hallentoren von Terminal 1, die zu einer Reduzierung von Wärmeverlusten führen und eine Reduktionen von über 1.000 Tonnen pro Jahr erbringen. 700 Tonnen CO2 pro Jahr konnten durch die Optimierung der Gepäckförderanlage im Terminal 2 eingespart werden. Die Umstellung der Klimaanlage auf Mehrmotorentechnik im München Airport Center schlägt mit einer Einsparung von jährlich 661 Tonnen CO2 zu Buche. Jedes Jahr werden durch technische Optimierungen und Effizienzsteigerungen rund 3.000 Tonnen CO2 eingespart – durch Investitionen, die nachhaltig wirken.
Massiv wird in den Ausbau der Elektromobilität investiert. Heute sind am Airport über 135 Elektrofahrzeuge und 276 elektrisch betriebene Abfertigungsgeräte, wie Gepäckschlepper, Förderbandwagen, Hubwagen, Treppen und Stapler auf dem Vorfeld im Einsatz. Damit beläuft sich der Anteil an Elektro- beziehungsweise Elektro-hybrid-Fahrzeugen am Flughafen bereits auf 38 Prozent. Zusätzlich setzt der Flughafen München auf „biofuels“. Fahrzeuge werden zunehmend mit Treibstoffen aus regenerativen Energien versorgt, wie etwa ein mit flüssigem Biomethan fahrender Passagierbus, der wegen seines innovativen Antriebskonzepts im letzten Jahr mit dem Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft ausgezeichnet wurde.
Als erster großer Verkehrsflughafen hat der Flughafen München die gesamte Vorfeldbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Das Leuchtmittel LED überzeugt durch besonders lange Lebensdauer und bessere Leuchtkraft sowie ein Minimum an Verbrauch bei höchster Energieeffizienz. Dabei können die ohnehin sparsamen LED Lampen automatisch an die jeweiligen Lichtverhältnisse im Tagesverlauf angepasst und bei Bedarf reguliert werden. Schrittweise wird auch die Beleuchtung in den Parkhäusern, auf Parkplätzen und an den Straßen auf LED-Technik umgerüstet, damit sukzessiv weitere Senkungen der CO2-Emissionen erreicht werden. Allein durch die Umstellung der Beleuchtung werden am Flughafen München jährlich 16.400 Tonnen CO2 eingespart, was nicht zuletzt zu einer beträchtlichen Senkung der Energiekosten führt. Ein Schwerpunkt künftiger Anstrengungen ist der massive Ausbau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie.
Das langfristige Ziel des Münchner Flughafens ist die vollständige Reduktion aller CO2-Emissionen auf „Net Zero Carbon“ - spätestens bis zum Jahr 2050. Bis dahin soll ein weitgehend CO2-freier Betrieb des Airports erreicht werden. Die zu diesem Zeitpunkt noch am Flughafen entstehenden CO2-Emissionen sollen dann nicht mehr kompensiert, sondern durch technologische Maßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden.
Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH und Präsident des Flughafenverbandes ACI Europe sieht sowohl die europäische Luftfahrtbranche als auch den Flughafen München auf gutem Weg in Richtung Klimaneutralität: „Ungeachtet der enormen Herausforderungen, vor die uns die weltweite Pandemie und ihre Folgen derzeit stellen, bleibt die Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Luftverkehr unser wichtigstes Zukunftsprojekt. Mit der auf europäischer Ebene angestoßenen Initiative und den umfangreichen Maßnahmen, die wir in München bereits umgesetzt oder eingeleitet haben, können wir unsere ambitionierten Ziele auch erreichen.“