Mit einer überproportionalen Wachstumsrate von 18,5 Prozent hat der Linien- und LowCost-Verkehr besonders deutlich zugenommen. Der Touristikverkehr war deutschlandweit im Jahr 2007 rückläufig und ging auch am FMO um 4,4 % zurück.
Flughafengeschäftsführer Prof. Gerd Stöwer bewertete das erreichte Jahresergebnis höchst positiv. Stöwer sagte: "Gerade im Hinblick auf die starke Wettbewerbssituation mit unseren Nachbarairports ist das Jahr 2007 hervorragend verlaufen."
Die Zahl der Flugbewegungen (Starts und Landungen) sank im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 39.430 Starts und Landungen, obwohl die Fluggastzahlen deutlich zugenommen hatten. Dies lag vor allem am Einsatz größerer Flugzeuge und an einer deutlichen Erhöhung der Auslastung des Fluggerätes.
Neue LowCost-Strecken bringen Wachstum
Das deutliche Wachstum im Geschäftsreise- und LowCost-Verkehr resultierte insbesondere aus einem erheblich ausgebauten Angebot im Segment des so genannten LowCost-Verkehrs.
Wachstumsprimus ist dabei die Verbindung nach München, die im Jahr 2007 bis zu sechsmal täglich durch Lufthansa und viermal täglich durch Air Berlin bedient wurde. Insgesamt sind 2007 312.883 Fluggäste (+ 23 %) von und nach München gezählt worden.
Auch die Aufnahme der neuen LowCost-Strecke nach Berlin und die Aufstockungen der Frequenzen nach Wien durch die Air Berlin hat zu einer deutlichen Steigerung der Kapazitäten und damit auch der Nachfrage geführt. Mit der Anbindung an das Drehkreuz der Air Berlin am Flughafen Berlin-Tegel haben Fluggäste ab FMO auch beste Anschlussverbindungen nach Skandinavien und Russland erhalten.
Ebenso wurde im März 2007 das Ziel Venedig durch TUIfly neu in den FMO-Flugplan aufgenommen.
Insgesamt haben damit den Fluggästen am FMO im vergangenen Jahr 38 verschiedene LowCost-Ziele mit Startpreisen ab 19,99 Euro inklusive Steuern und Gebühren zur Verfügung gestanden.
Auch die viermal täglich mit Jets angeflogene Verbindung der Deutschen Lufthansa nach Frankfurt zum größten Umsteigeflughafen in Deutschland hat sich äußerst positiv entwickelt. Lufthansa bietet über ihre Drehkreuze Frankfurt und München vom FMO somit Verbindungen zu rund 200 Zielen in weltweit ca. 80 Länder an.
Im Touristikflugverkehr war im Jahr 2007 vor allem der türkische Badeort Antalya gefragt. Mit einem Plus von 36 Prozent auf 140.663 Fluggäste erzielte Antalya ein hervorragendes Ergebnis. Ein Rückgang von rund 12 Prozent wurde hingegen bei den spanischen Urlaubsdestinationen gezählt. Dadurch wurden die deutlichen Verschiebungen des Jahres 2006 zwischen den Urlaubsregionen (Vogelgrippe, Prophetenstreit etc.) wieder egalisiert.
In den Monaten August, September, Oktober und November konnte nach dem Spitzenjahr 2000 das jeweils beste Passagierergebnis erzielt werden. Im Dezember erreichte der FMO sogar mit einer Wachstumsrate von 21,5 % die bislang höchste Fluggastzahl in der bisherigen Flughafenentwicklung. Stärkster Monat in 2007 war der Juli mit 189.448 Passagieren. Das prozentual höchste Wachstum konnte im Monat November mit einem Plus von 24,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht werden.
Höchst bedauerlich war aus Sicht des Flughafens Münster/Osnabrück, dass im Sommer 2007 ein wichtiger Qualitätscarrier und langjähriger, professioneller Partner des Flughafens, die Fluggesellschaft EAE, ihren Betrieb eingestellt hat. Die Fluggesellschaft hatte bis zur Jahresmitte die Strecken nach Stuttgart, Amsterdam und Zürich bedient. Bereits im September konnte der Wegfall der Stuttgart-Strecke durch die Aufnahme dieser Verbindung durch den Lufthansa-Partner Cirrus Airlines ausgeglichen werden. Cirrus bedient die Strecke seitdem dreimal täglich mit großem Erfolg. Für die Nachbesetzung der bisher vakant gebliebenen Strecken führt die Flughafengesellschaft erfolgversprechende Gespräche mit verschiedenen Airlines.
Luftfracht wächst stark weiter
Besonders positiv entwickelte sich auch die Luftfracht am FMO. Der Cargo-Bereich konnte eine Steigerung im Jahr 2007 von 9,5 Prozent erreichen. Insgesamt wurden 13.915 Tonnen umgeschlagen. Das waren 1.207 Tonnen mehr als im Vorjahr. Flughafenchef Stöwer betonte, dass die Luftfracht neben dem Passagierverkehr das zweite, ebenso wichtige Standbein des Flughafens ist und dass auch zukünftig von einer weiteren Belebung dieses Verkehrssegmentes ausgegangen wird.
Ausblick 2008
Auch im Jahr 2008 werde es, so Stöwer, vor allem darum gehen, die Qualität des Flugplanes und somit das Angebot ab dem FMO weiter zu optimieren.
Als neue Fluggesellschaft konnte bereits die österreichische LowFare-Airline Intersky gewonnen werden. Intersky wird mit Beginn des Sommerflugplanes Flüge zwischen dem FMO und Friedrichshafen am Bodensee aufnehmen. Fünfmal wöchentlich werden ab Ende März die Flugzeuge der beliebten Airline diese für Geschäftsreisende und Touristen gleichermaßen attraktive Strecke bedienen.
Allgemein geht der Flughafen davon aus, dass das Jahr 2008 von äußerst schwierigen Rahmenbedingungen geprägt sein wird. Die deutschen Reiseveranstalter planen im Segment der klassischen Pauschalreise deutschlandweit eine weitere Verknappung des Angebotes. So wird voraussichtlich auch die Zahl der Flugzeuge, die auf dem deutschen Markt im Touristikverkehr eingesetzt werden, in 2008 deutlich reduziert. Es bleibt abzuwarten, inwieweit der Linien- und LowCost-Verkehr die Reduktion im klassischen Touristikbereich kompensieren kann.
Flughafenausbau
Das Jahr 2007 war von zahlreichen Baumaßnahmen geprägt.
Bereits Anfang Januar 2007 ging ein neues Luftfrachtgebäude in Betrieb. Direkt daneben entstand ein weiteres Cateringgebäude, das im Juni an die Lufthansa-Catering-Tochter LSG übergeben wurde.
Im Dezember, wenige Tage vor Weihnachten, wurde der erste Spatenstich für den direkten Autobahnzubringer zur Autobahn A1 getätigt.
Für das Jahr 2008 werde es nun, so Stöwer, vor allem darum gehen, das für die langfristige Entwicklung des Flughafens wichtige Projekt der Startbahnverlängerung konsequent umzusetzen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte hierzu im Sommer des Jahres 2007 die Revisionsanträge der privaten Kläger abgelehnt. Dem Antrag des Naturschutzbundes zur Aufnahme eines Revisionsverfahrens wurde allerdings stattgegeben. Die Flughafengesellschaft geht davon aus, dass dieses Verfahren noch in der ersten Jahreshälfte positiv abgeschlossen werden kann.
Flughafengeschäftsführer Prof. Stöwer sagte hierzu. "Mittlerweile sind 14 Jahre seit dem ersten Antrag der Flughafengesellschaft zur Verlängerung der Startbahn vergangen, ohne dass auch nur ein Meter Teer gegossen werde konnte. Es wird nun höchste Zeit, dass dieses Projekt, das die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Airports im wachsenden Luftverkehrsmarkt sicherstellen soll, endlich umgesetzt werden kann."