Nachhaltige Geldanlage nach ESG Kriterien ausgewählt
Wer bei der Wahl der Geldanlage nur Spar- oder Anlageformen berücksichtigt, die die ESG-Kriterien erfüllen, investiert in die Unternehmen, die schon jetzt Klimaschutzmaßnahmen und soziale Kriterien bei der Unternehmensführung und bei den von Ihnen hergestellten Produkten erfüllen. Das ist sicherlich besser als in nicht nachhaltige Unternehmen zu investieren.
Genau hinschauen: Was heißt das „in Unternehmen investieren“ ?
Wir bleiben bei dieser Betrachtung bei einer Geldanlage in Form von ETFs oder Aktienfonds. Diese Anlageformen bieten die beste Chance auf eine hohe Rendite.
Wenn Sie nun entsprechende Fonds und damit Aktien von nachhaltiger Unternehmen kaufen, werden Sie Miteigentümer des Unternehmens. In dieser Hinsicht ist es korrekt davon zu sprechen, dass Sie „in Unternehmen investieren“. Ihr Geld landet also auf der guten Seite. Aber: Ihr Geld kann nicht direkt von dem jeweiligen Unternehmen genutzt werden. Zum Beispiel, um Investitionen zu tätigen, die direkt der Umwelt nutzen.
Dies ist so, weil der Preis, denn Sie für die Aktie zahlen (Kurs an der Börse) an den Verkäufer der Aktie geht und der Verkäufer ist in der Regel nicht das entsprechende Unternehmen.
Wenn dem jeweiligen Nachhaltigem Unternehmen das Geld, welches Sie für die Aktie gezahlt haben, nicht direkt zufließt, kann Ihre Anlage aber nicht direkt zusätzlichen Nutzen für Umwelt, Klima und die weiteren ESG- Ziele bringen.
Indirekte Wirkungen könnten sich nur dadurch ergebenen, dass durch Ihren Kauf der Kurs der jeweiligen Unternehmensaktien steigt. Dies wiederum kann sich positiv auswirken, wenn das Unternehmen Kredite aufnehmen möchte. Weitergehende Kritik hinsichtlich der Wirkung von Fonds, die sich nur an ESG-Kriterien orientieren,hat auch Greenpeace in einer aktuellen Studie geäußert :Sustainability Funds Hardly DirectCapital Towards Sustainability
Besser: Nachhaltige Geldanlage in Verbindung mit Impact Investing
Impact Investing kann so definiert werden: Impact Investing bezieht sich auf Investitionen, die "in Unternehmen, Organisationen und Fonds getätigt werden, um messbare, vorteilhafte soziale oder ökologische Auswirkungen zu erzielen und gleichzeitig eine finanzielle Rendite zu erzielen" (Wikipedia trifft das ganz gut). Impact Investing ist damit sicher wirkungsvoller als nur eine rein ESG orientierte Nachhaltige Geldanlage. Nur, es bleibt das „Problem“ das Ihr investiertes Geld nicht als „frisches Geld“ in das Unternehmen gelangt.
Engagement: Mit Ihrem Geld direkt Einfluss ausüben
Engagement ist noch ein wenig gebräuchlicher Begriff. Wir definieren dies als aktives Einwirken auf die Aktiengesellschaften, in denen der Fonds investiert ist, um Ziele im Zusammenhang mit den ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance – also Ziele in Hinblick auf die Umwelt, soziale Kriterien und ordentliche Unternehmensführung) zu erreichen. Dieses Einwirken kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: Z.B. durch direkte Gespräche der Fondsmanager mit den Unternehmensvorständen sowie aktives Stimmverhalten auf Hauptversammlungen und Divestment (der Fonds stößt die Aktien der „unerwünschten“ Unternehmen ab.
Engagement ist übrigens keine neue Erfindung. Im Zusammenhang mit Engagement findet man auch häufig den Begriff „Stewardship“.
Impact Investing und Engagement erlaubt zielgenaue Förderung der Bereiche, die dem/der Anleger:in individuell wichtig ist
Wenn bei der Entscheidung für eine Nachhaltige Geldanlage nicht nur die Einhaltung der ESG Kriterien beachtet wird, sondern auch auf Impact Investing und Engagement geachtet wird, besteht für jede/n Anleger:in die Möglichkeit mit dem angelegtem Geld direkte Wirkungen für eine bessere Zukunft zu erzielen. Und aufgrund der Vielfalt lassen sich eindeutige und individuelle Schwerpunkte setzen.
Anmerkung:
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine leicht gekürzte Fassung des aktuellen Beitrag auf dem Blog FINANZEN-NEWS-ANDERS:Nachhaltige Geldanlage mit hoher Wirkung: Impact Investing und Engagement. In dem vollständigen Beitrag finden Sie auch weiterführende Quellenangaben und Beispiele für das Setzen individueller Schwerpunkte innerhalb von unterschiedlichen Investmentfonds.