Im Folgenden soll auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Zeitwertkonto und Flexirente eingegangen werden. Schnell zeigt sich: beide Optionen bieten ihre individuellen Vorteile, die gegeneinander abgewogen werden sollten.
Was ist ein Zeitwertkonto?
Ein Zeitwertkonto, kurz „ZWK“, bietet seinem Besitzer die Chance, Arbeitszeit „vorzuholen“ und diese dann gebündelt und über einen längeren Zeitraum hinweg abzufeiern. Ob das Plus an Freizeit dann im Rahmen einer Elternzeit, eines Sabbatjahres oder einer Weltreise genutzt wird, ist im ersten Schritt vollkommen unerheblich.
Wichtig ist nur, dass die geltenden Vorschriften beachtet und die jeweiligen Auszeiten (selbstverständlich) mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden.
Kurz: das Zeitwertkonto bietet den großen Vorteil, dass auf seiner Basis lange Auszeichen (meist über mehrere Monate hinweg) genommen werden können, ohne dass sich die Betroffenen Sorgen um ihre Finanzen während dieser Zeit machen müssen. Denn: da die Zeit bereits im Vorfeld abgearbeitet wurde, findet eine Auszahlung des Gehalts in gewohnter Höhe statt.
Die Regelungen, die in Bezug auf die Flexirente gelten, gestalten sich ein wenig anders.
Was ist die Flexirente?
Auf Basis der Flexirente haben Rentner die Möglichkeit, im Rahmen der sogenannten „vorgezogenen Altersrente“ insgesamt 6.300 Euro pro Jahr dazuzuverdienen – vollkommen anrechnungsfrei.
Wer mehr als 6.300 Euro im Jahr verdient, muss den Verdienst, der diese Grenze überschreitet, mit 40 Prozent auf die Rente anrechnen. Gerade mit Hinblick auf ein festgelegtes Maximum für den Zuverdienst gilt es jedoch, noch einige Zusatzvorgaben zu beachten.
Wer sich auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit befindet, um seine Rente zu erhöhen, kann sich als Erwerbsminderungs-, Altersteilzeit- oder vorzeitiger Altersvollrentner auch dazu entschließen, freiwillige Beiträge zu zahlen. Die Zahlung der freiwilligen Beiträge lohnt sich jedoch nicht immer in gleichem Umfang. Um herauszufinden, inwieweit ein entsprechendes Vorgehen sinnig ist, ist es hilfreich, sich beraten zu lassen.
Weitere Möglichkeiten, die zeigen, wie flexibel das Arbeitsleben kurz vor der Rente sein kann, sind:
- das Weiterarbeiten (hier erhalten Rentner einen zusätzlichen Rentenzuschlag von 0,5 Prozent, wenn sie über die Regelaltersgrenze hinaus tätig sind)
- das Arbeiten parallel zur Rente.
Zeitwertkonto oder Flexirente – was ist „besser“?
Sowohl Zeitwertkonto als auch Flexirente bieten individuelle Vorteile, die immer miteinander verglichen werden sollten.
Wer besonders viel Wert auf:
- eine lange Auszeit ohne finanzielle Einschränkungen
- Flexibilität
- zahlreiche Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Selbstverständlich lohnt sich jedoch auch ein Blick auf die Details rund um die Flexirente. Diese ist besonders gut für alle geeignet, die möglicherweise auch über die festgesetzte Altersgrenze arbeiten möchten oder/ und es sich leisten können, auch während ihrer aktiven Arbeitskarriere „Geld für später“ beiseite zu legen.
Ein grundsätzliches „Besser“ gibt es dementsprechend nicht. Vielmehr braucht es ein wenig Recherche und - je nach Bedarf – eine individuelle Beratung, um die Lösung zu finden, die am besten zu den eigenen Ansprüchen passt.