"Deutschland bündelt in der Gauss Allianz seine Kompetenzen auf dem Gebiet des Supercomputing", sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, zur vereinbarten Zusammenarbeit. "Die damit verbundenen Möglichkeiten für Wissenschaft und Wirtschaft werden im internationalen Vergleich ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein."
Fragestellungen in Wissenschaft, Forschung, Technik und Gesellschaft verlangen nach immer umfassenderen und genaueren Modellbildungen für komplexe Systeme und nach immer leistungsfähigeren Methoden zur Problemlösung. Dabei ist der einfache Zugang zu Hoch- und Höchstleistungsrechnern und deren Nutzung für das wissenschaftliche Arbeiten mittlerweile für viele Forschungsbereiche unverzichtbar. Die Simulation mit Supercomputern hat darüber hinaus in Wirtschaft und Industrie eine strategische Bedeutung, denn viele Spitzenprodukte ließen sich bereits heute ohne Modellbildung und High Performance Computing (HPC) nicht entwerfen.
Die 12 Unterzeichner der Vereinbarung sind das Gauss Centre for Supercomputing (GCS), das Rechen- und Kommunikationszentrum Aachen, der Norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) - vertreten durch die beiden Betreiberrechenzentren dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) und dem Regionalen Rechenzentrum für Niedersachsen (RRZN), das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH), das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE), das Goethe-Zentrum für Wissenschaftliches Hochleistungsrechnen (G-CSC), das Rechenzentrum Garching der Max-Planck-Gesellschaft (RZG), das Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), das Steinbuch Centre for Computing (SCC), der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Paderborn Center for Parallel Computing (PC2). Die Unterzeichner setzen die in der BMBF-Studie "High Performance Computing in Deutschland - Argumente zur Gründung einer strategischen Allianz" vorgeschlagenen Empfehlungen um und geben ihrer langjährigen engen Zusammenarbeit mit der Gründung der deutschen HPC-Allianz unter dem Namen "Gauss Allianz" eine eigene organisatorische Basis.
"Nach der vom BMBF in 2006 initiierten Etablierung des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) ist dies der zweite Schritt zur Bildung eines Europäischen HPC-Ecosystems. Deutschland stärkt mit der heutigen Unterzeichnung der Gauss Allianz nachhaltig seine führende Rolle im europäischen Supercomputing. Die wichtige Kooperation mit den Zentren der zweiten Versorgungsebene sichert die Abdeckung der gesamten Versorgungspyramide im Hoch- und Höchstleistungsrechnen" sagte der Vorsitzende des GCS Prof. Achim Bachem, der dieses Amt heute an Prof. Heinz-Gerd Hegering, dem Leiter des LRZ in Garching, übergeben hat.
Das GCS besteht aus den drei deutschen nationalen Höchstleistungsrechenzentren, dem Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) des Forschungszentrums Jülich und dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) und ist der deutsche Principal Partner im europäischen PRACE-Konsortium, sowie Koordinator im europäischen PRACE-Projekt. Dieses bereitet die Errichtung eines europäischen HPC-Ökosystems vor.
Hierbei sichert das GCS die nachhaltige Versorgung der computergestützten Wissenschaften in Deutschland und Europa mit HPC-Rechenkapazität der obersten Leistungsklasse (Capability Computing).
Weitere Informationen:
http://www.gauss-centre.de/
http://www.fz-juelich.de/