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Peter Grünberg im israelischen Parlament mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet

(lifePR) (Jülich, )
Der weltweit renommierte israelische „Wolf Prize“ wurde gestern Abend in der Knesset feierlich vom amtierenden israelischen Präsidenten an den Jülicher Physiker Prof. Peter Grünberg überreicht. Zusammen mit Prof. Albert Fert von der Université Paris-Sud teilt er sich das Preisgeld von ca. 100 000 Euro in der Kategorie Physik. Im vergangenen Monat war den beiden Preisträgern der „Japan-Prize“ mit einem Preisgeld von ca. 350 000 Euro überreicht worden.

Die beiden Festkörperphysiker erhielten den Wolf Prize für die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands. Dank dieses Effekts gelang in den 90er-Jahren der Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten. Peter Grünberg erhielt dafür bereits 1998 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten, 2006 den Erfinderpreis der Europäischen Kommission sowie die Stern-Gerlach-Medaille 2007. Grünbergs Arbeiten legten den Grundstein für den Bereich Spintronik, der sich den quantenmechanischen Spin der Elektronen für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar macht.

Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass Grünbergs und Ferts Arbeit "ein neues Forschungsgebiet in der Physik ins Leben gerufen haben, die Spintronik". "Auf dem Feld der Technik hat der Riesenmagnetowiderstand die Magnetspeicherindustrie komplett revolutioniert", ist in der Veröffentlichung der Wolf Foundation zu lesen, die den Wolf Prize jährlich in fünf Kategorien vergibt. Überreicht wurde der Preis im israelischen Parlament, der Knesset, vom Präsidenten des Staates Israel. Bisherige Preisträger sind unter anderem Stephen W. Hawking, Mitchell Feigenbaum, Peter W. Higgs und Nobelpreisträger Gerard ´t Hooft.

Grünbergs Riesenmagnetowiderstands- oder GMR-Effekt (englisch: Giant Magnetoresistance) findet man heute in über 90 Prozent der produzierten Computer-Festplatten. Der GMR-Effekt dient zum präzisen Auslesen von Daten. Diese sind auf engstem Raum in winzigen Bereichen unterschiedlicher Magnetisierung gespeichert. Ein Sensor, der den GMR-Effekt nutzt, registriert diese kleinen Unterschiede als große messbare Änderung und arbeitet daher hochempfindlich. Das erkannte auch die Industrie sehr schnell: Bereits 1997 kam der erste GMR-Schreib-Lesekopf für Festplatten auf den Markt. Der GMR-Effekt bescherte dem Forschungszentrum Jülich Lizenzeinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe.

Längst hat der GMR-Effekt in verbesserten Leseköpfen für Festplatten und Videobänder sowie in MP3-Playern weltweite Verbreitung gefunden.
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