„Mit diesem Schritt legen wir die Basis, um auch in Zukunft der Wissenschaft ausreichende Rechenkapazitäten für Computersimulationen bereitzustellen“, sagt Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, anlässlich der Unterzeichnung.
Supercomputer gelten in der Wissenschaft inzwischen als das dritte Standbein der Forschung – neben Theorie und Experiment – und erlauben Erkenntnisse in komplexe Sachverhalte. Um mit dem steigenden Rechenbedarf in Physik, Chemie, Umweltforschung, Materialwissenschaften und Lebenswissenschaften Schritt zu halten, soll die Entwicklung konsequent begleitet werden und in Jülich bis zum Jahr 2009 eines der geplanten Europäischen Rechenzentren der Petaflops-Ära entstehen.
„Das Forschungszentrum Jülich ist für uns ein wichtiger Partner“, sagt Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH. „Wir sehen die Jülicher nicht nur als Kunden, sondern als Kollegen, mit denen wir die Rechner der höchsten Leistungsklassen erfolgreich weiter entwickeln“. Vor allem in den Bereichen Kommunikationsinfrastruktur und Algorithmenentwicklung setzen die Jülicher hohe Maßstäbe. Mit dem Supercomputer wird IBM dem Forschungszentrum als einem der ersten Standorte weltweit ein System der Serie Blue Gene/P liefern, die IBM zur Fachkonferenz ISC in Dresden am 27. Juni vorstellen wird.
Mit einer Rechenleistung von über 220 Teraflops (220 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) wäre der Computer in der aktuellen Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer auf dem zweiten Platz, hinter seinem ähnlich aufgebauten Bruder im US-amerikanischen Livermore. In Jülich werden im Herbst 65.000 Prozessoren rechnen, die über ein extrem leistungsfähiges Kommunikationsnetz der neusten Generation verbunden sind.
Supercomputer des Typs Blue Gene zeichnen sich durch Kompaktheit und Energieeffizienz aus. Der Stromverbrauch beträgt kaum ein Zehntel von dem vergleichbarer Computer.
Der leistungsstarke Rechner wird kompakt in 16 etwa telefonzellen-ähnlichen Schränken in der Rechnerhalle des Forschungszentrums Jülich untergebracht, in der auch seine Vorgänger JUMP und JUBL ihren Platz haben. So steht für jede wissenschaftliche Aufgabe der passenden Rechner in Jülich zur Verfügung. Auf den Jülicher Supercomputern rechnen rund 200 europäische Forschergruppen. Am Forschungszentrum Jülich haben Wissenschaftler aus allen Bereichen – von der Materialwissenschaft über die Teilchenphysik bis hin zu Medizin und Umweltforschung – die Möglichkeit, Rechenzeit zu beantragen.
Unterstützt werden die Forscher in Jülich durch ein ausgereiftes 3-stufiges System von Ansprechpartnern und Experten. Einen Namen wie seine Vorgänger JUBL (Jülicher Blue Gene/L) und JUMP (Jülicher Multi Prozessor) werden dem neuen Rechner seine Betreiber erst zur Einweihung geben.