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Tiefflüge über der Jülicher Börde

Umweltforscher starten biologische und luftchemische Messkampagne

(lifePR) (Jülich, )
Auch in diesem Jahr wird wieder ein Motorsegler in einer Höhe von 50 Metern über der Jülicher Börde und angrenzenden Gebieten seine Bahnen ziehen. Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich starten ab Mittwoch, dem 15. August eine Messkampagne, mit der sie untersuchen, wie Nutzpflanzen einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region wie der Jülicher Börde die regionale Kohlendioxid-Bilanz in der Atmosphäre beeinflussen.

Die Jülicher Wissenschaftler des Instituts für Chemie und Dynamik der Geosphäre wollen in Kooperation mit den Universitäten Köln und Bonn herausfinden, wie unterschiedliche Böden und Bewuchs, beispielsweise Zuckerrüben oder Maispflanzen, die Kohlendioxid- und Wasserdampfkonzentration in der Luft beeinflussen und in welcher weiteren Umgebung eines Feldes sich dieser Einfluss noch bemerkbar macht.

Dazu setzen sie ab dem 15. August einen Motorsegler ein, der mit hochempfindlichen Messgeräten ausgestattet ist. Damit werden der Kohlendioxid- und Wasserdampfgehalt der Luft, die Konzentration von Kohlenmonoxid und Stickoxiden sowie meteorologische Daten wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit erfasst. Nicht zuletzt kann vom Flugzeug aus die biologische Aktivität der Nutzpflanzen mit großer Präzision gemessen werden.

Zusätzlich ermitteln die Boden-, Pflanzen- und Atmosphärenforscher schon seit einiger Zeit in bodengebundenen Messungen auf einem speziellen Messfeld in der Nähe von Selhausen die für das Pflanzenwachstum wichtigen Bodenparameter.

Während der intensiven Messphase im August messen sie zudem an verschiedenen Pflanzen die Photosynthese, um zu berechnen, wie viel Kohlendioxid aus der Luft aufgenommen und wie viel Wasser in die Luft abgegeben wird.
Beides ist von Bedeutung für die Klimaforschung.

Bis zum 31. August werden an insgesamt fünf bis sechs Tagen jeweils von 10 bis 18 Uhr die Messungen stattfinden. Die Flugroute verläuft zwischen dem Forschungszentrum im Norden, dem Tagebau Inden im Westen, dem Tagebau Hambach im Osten sowie der Stadt Düren im Süden. Das eingesetzte einmotorige Flugzeug ist eines der leisesten Motorflugzeuge. Der Kooperationspartner MetAir hat langjährige Erfahrungen mit meteorologischen Forschungsflügen. In jeder Flugrichtung ist ausreichend Platz, um sicher landen zu können. Der Düsseldorfer Regierungspräsident hat die Unterschreitung der Mindestflughöhe genehmigt. Häuser werden nicht überflogen.

Weitere Informationen:

zum DFG-Forschungsvorhabens SFB/TR32:
http://www.meteo.uni-bonn.de/...

zum eingesetzten Motorsegler:
http://www.metair.ch/

http://www.fz-juelich.de/...
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