Ein Spaziergang durch den Wald, Mountainbiker oder Schneeschuhläufer: Menschliche Aktivitäten und eine sich schnell verändernde Umwelt stellen große Herausforderungen für unseren Umgang mit Wildtieren dar. Fünf Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schließen sich daher zu einem Forschungsverbund zusammen, um einen Beitrag zu zukunftsfähigen Lösungen für ein erfolgreiches Miteinander von Menschen und Wildtieren zu leisten.
"Durch die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen im neuen Forschungscluster Wildtierökologie 'ForWild' wird mehr entstehen, als nur die Summe der einzelnen Einrichtungen", erklärte Forstminister Peter Hauk MdL, "ein großer Fortschritt in Sachen Wildtierforschung." Auf dem 8. Denzlinger Wildtierforum, das von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) organisiert wurde, stellte der Minister das neue Cluster vor.
Forschung liefert wichtige Erkenntnisse für das Zusammenleben von Menschen und Wildtieren. Angewandte Wildtierforschung möchte verstehen, woraus Konflikte entstehen und auch wo die Lösungen zu suchen sind. "Durch das neu gebildete Forschungscluster bilden wir einen Verbund an Einrichtungen, die in Zukunft stärker gemeinsam forschen", sagt Dr. Lino Kämmerle. Der FVA-Mitarbeiter koordiniert das neue Cluster. Im Südwesten gibt es einige Forschungseinrichtungen mit diesem Schwerpunkt. "Wir haben hier ein sehr gutes Netzwerk, mit etablierten Kontakten in die Praxis, die Verwaltung und die Politik. Umso schöner, dass wir nun noch stärker zusammenarbeiten und das große Potential an Synergien nutzen."
Zunächst fünf Einrichtungen beteiligt
An der neuen Initiative "ForWild" sind zunächst fünf Einrichtungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligt: In Freiburg sind es mit der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Universität Freiburg und dem FVA-Wildtierinstitut gleich zwei. Dazu kommen in Baden-Württemberg die Wildforschungsstelle des Landes sowie die Professur für Wildökologie und Jagdwirtschaft der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Als Partner in Rheinland-Pfalz konnte die Forschungsgruppe Wildökologie an der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) gewonnen werden.
Gemeinsam an größere Fragen wagen
Die Einrichtungen haben sich mit dem Cluster das Ziel gesetzt, gemeinsam größere Forschungsfragen in Angriff zu nehmen. Die thematischen Schwerpunkte des Forschungsclusters orientieren sich dabei an den aktuell gesellschaftlich relevanten Themen und der Expertise der Einrichtungen. Beispiele sind das Thema Wildtiere in der Stadt oder die Herausforderungen an das Wildtiermanagement in einer sich stark verändernden Umwelt. "Wenn es uns gelingt, unsere Stärken zusammenzubringen", sagt Kämmerle, "so bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam umfangreichere Themen zu bearbeiten."