Borkenkäfer-Klima?
"Wir wollen noch detaillierter herausfinden, bei welcher Witterung und welcher Temperatur Borkenkäfer aktiv werden und Bäume und Wälder befallen", erläutert Sven Hofmann, Projektmitarbeiter der FVA, den Hintergrund des Projekts und ergänzt: "Damit können wir die bestehenden Prognosen für Käferflug verbessern und unser 'Frühwarnsystem' weiter präzisieren."
Dazu hat sein Team eigens ein neues System entwickelt, mit dem die Daten aus den Käferfallen noch präziser erfasst werden können. Einige der Käfer werden dann in sogenannten "Rinden-Sandwichs" über längere Zeit beobachtet. "Für uns ist besonders interessant, wie sich die Käfer unter verschiedenen Temperaturbedingungen verhalten", sagt Hofmann. Mit Hilfe von Klimaschränken werden die Käfer daher unterschiedlichen Klima-Bedingungen ausgesetzt.
So können Rückschlüsse gezogen werden, ab welchen Temperaturen und Bedingungen mit mehr Borkenkäfer-Aufkommen gerechnet werden muss. Forstleute und Waldbesitzende in der Praxis können sich noch besser vorbereiten und präventive Maßnahmen ergreifen.
Weitere Informationen
Mehr zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite.
Hintergrund: FVA-Forschung im Notfallplan Wald des Landes
Wie bewältigen wir die Herausforderungen durch den Klimawandel? 18 Forschungsprojekte an der FVA finden Antworten. Insgesamt 3,3 Mio. Euro investiert Baden-Württemberg über den "Notfallplan Wald" in praxisnahe, lösungsorientierte Projekte.
Von Trockenstress bei Buche über neue Wege in der satellitengestützten Erfassung von Waldschäden, der Prüfung alternativer Baumarten bis hin zu gesellschaftlichem Engagement bei der Wiederbewaldung werden sieben Forschungsschwerpunkte behandelt.
"In der Debatte um den Wald spielen traditionell Emotionen eine große Rolle", sagt Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der FVA. "Die Waldbesitzenden und die Forstleute müssen sich bei ihren täglichen Entscheidungen aber auch auf wissenschaftliche Aussagen stützen können. Dazu brauchen wir ein Bild von der Zukunft des Waldes und eine Bewertung der Handlungsalternativen, die die Verantwortungstragenden im Wald, aber auch die Öffentlichkeit nachvollziehen können. Daran arbeiten wir", erklärt Schraml.
Einen Überblick sowie Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie hier.