Initiator und Geldgeber des vor fünf Jahren gestarteten Projektes sind die Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie für Arbeit, Integration und Frauen in Kooperation mit den Berliner Arbeitsagenturen. Insgesamt etwa 15 000 Schüler aus 90 allgemein bildenden Schulen konnten bereits einbezogen werden. Hintergrund der Aktion: Jeder dritte Jugendliche in Berlin bricht laut einer Aussage der Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) seine Ausbildung ab. Die Vielfalt des Angebotes an Berufen sei Jugendlichen nicht bekannt und das Bild vom jeweiligen Beruf stimme leider oft nicht mit der Wirklichkeit überein. Um die hohe Zahl des Abbruchs von Lehre und Studium zu senken, sollen Schüler vor Ausbildungsbeginn Einblick in die Berufswelt bekommen, persönliche Stärken erkunden und sich selbst erproben.
"Wer sich gut entscheidet, fasst auch Fuß auf dem Arbeitsmarkt", betont Carolina Böhm von der SPI Consult GmbH - der Servicegesellschaft, die das BVBO-Programm im Auftrag der Senatsverwaltungen und der Bundesagentur für Arbeit umsetzt und begleitet. Sich in der Praxis auszuprobieren, hilft bei einer frühzeitigen beruflichen Orientierung. Carolina Böhm: "Wir bringen deshalb Schulen und Unternehmen zusammen."Allein im letzten Jahr wurden 20 Kooperationsverträge mit Unternehmen geschlossen, die Schülern Praktikumsplätze, betriebliche Schnuppertage oder auch Vorträge zu Branchenthemen ermöglichen. Ein wichtiges Element, erfolgversprechende Weichen bei der beruflichen Entdeckungsreise zu stellen, sieht die SPI Consult GmbH in der Clusterstrategie. Diese basiert auf der Analyse zukunftsträchtiger Wirtschaftsbereiche und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region Berlin und Brandenburg. Der Bedarf an Fachkräften liegt demnach vor allem in der Gesundheitswirtschaft, Energietechnik, Mobilität, Logistik, Informations- und Kommunikationstechnik, Medien- und Kreativwirtschaft sowie Optik- und Mikrosystemtechnik sowie in Handel und Dienstleistungen sowie Verkehr.
Jugendlichen vielfältige Berufsprofile näher zu bringen, funktioniert auf verschiedene Weise. "Da gibt es kein Schema F. Die einzelnen Träger und Schulen bedienen sich unterschiedlicher Module", weiß Carolina Böhm. Mit insgesamt zehn Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien in verschiedenen Berliner Bezirken kooperiert FORUM Berufsbildung. Je nach Klassenstufe und Bildungsweg setzt der Verein verschiedene thematische Workshops und Methoden ein. So drehte zum Beispiel die Georg-Werth-Schule einen Kurzfilm zum Thema "Berufswahl". Für jeden Schüler soll die individuelle Suche nach dem passenden beruflichen Ziel im Vordergrund stehen. Doch es gibt noch einen "Nebeneffekt", den Marie Krause wichtig findet: "Die Workshops sollen dazu ermutigen, sich bei der Berufswahl an den eigenen Interessen, Stärken, und Talenten zu orientieren und sich vielseitig umzusehen"
FORUM Berufsbildung z. B. bietet jeden Mittwoch um 17 Uhr die Möglichkeit verschiedene spannende Berufsbilder näher kennenzulernen (Charlottenstr. 2, 10969 Berlin). Am 5. August 2013 starten bei FORUM Berufsbildung auch wieder die nächsten Ausbildungen. Infos unter www.forum-berufsbildung.de/.... (Adrienne Kömmler)