Der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung oder gar Veränderung führt an Weiterbildungen nicht vorbei. Diese müssen jedoch flexibel sein, sich dem Lebensalltag anpassen, damit sich lebenslanges Lernen auch erfolgreich verwirklichen lässt. Aus diesem Grund nutzen immer mehr Menschen digitale Möglichkeiten, um sich weiterzubilden. Ein Fernstudium bietet viele attraktive Vorteile, vor allem für diejenigen, die gleichzeitig Beruf und Familie vereinbaren wollen oder komplett ortsunabhängig auf Bildungsreise gehen möchten. Doch was so einfach klingt, ist in der Regel auch mit einem gewissen Maß an Verzicht, einem guten Organisationsvermögen und Disziplin verbunden. Denn den Abschluss gibt es nicht geschenkt. Und dennoch entscheiden sich jährlich weit über 400.000 Menschen für diese flexibelste Form der Weiterbildung.
„Mit unserer Auszeichnung würdigen wir aber nicht nur den Studienerfolg unserer Preisträger:innen, sondern möchten durch die ganz persönlichen Erfolgsgeschichten unserer Absolvent:innen zeigen, welche Potenziale in einem Fernstudium stecken“, so Mirco Fretter, Präsident des Bundesverbandes des Fernstudienanbieter. Erfolg wird im Rahmen des Studienpreises nämlich nicht nur über besonders gute Resultate und Noten definiert. „Unsere Studienpreis-Jury zeichnet vielmehr Lernkarrieren aus, die vielleicht trotz ungünstiger privater, beruflicher oder auch gesellschaftlicher Umstände erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnten“, erklärt Fretter. Und das schon seit mehr als 35 Jahren.
In diesem Jahr werden die Studienpreise auf dem Netzwerktag des Verbandes am 1. Oktober 2024 in Berlin im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Landesvertretung Bremen vergeben. Über die Auszeichnungen freuen sich dann:
Preisträger „Beruf & Karriere“: Jonas Baas (34) aus Kehl
Das Ziel nicht aus den Augen verloren
Jonas Baas (34) begann seine berufliche Laufbahn als Glaser und Fensterbauer. Schon bald erhielt er die Möglichkeit, in die IT-Abteilung seines Unternehmens hineinzuschnuppern, wo er sein technisches Wissen gewinnbringend einsetzte. Sein Aufgabenbereich erweiterte sich kontinuierlich um betriebswirtschaftliche und informationstechnische Aufgaben. Um seinen neuen Weg zu vertiefen, belegte Baas einen Fernkurs zum VBA-Programmierer, den er erfolgreich abschloss. 2016 begann er ein berufsbegleitendes Fernstudium im Bereich Wirtschaftsinformatik an der Wilhelm Büchner Hochschule, um sich fundierte Kenntnisse für seinen weiteren beruflichen Werdegang anzueignen. Acht Jahre lang widmete er seine Abende, Wochenenden und Urlaube dem Studium. Ungeachtet großer beruflicher und privater Herausforderungen, wie bspw. die Reorganisation seiner IT-Abteilung, die Corona-Pandemie und der Bau eines Hauses, schloss er sein Studium außerordentlich erfolgreich ab. Seit 2022 ist er IT-Leiter seiner Unternehmensgruppe. Seine Geschichte soll zukünftigen Studierenden zeigen, dass es nicht auf die Dauer des Studiums ankommt, sondern darauf, sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren und kontinuierlich an sich zu arbeiten.
Die ganze Erfolgsgeschichte von Jonas Baas können Sie hier nachlesen.
Preisträgerin „Praxis & Transfer“: Cordula Völkel (54) aus Hamburg
Von der Praxis zur Wissenschaft - Eine erfolgreiche Verbindung von physiotherapeutischer Erfahrung und Forschung
Cordula Völkel (54) arbeitet seit über 30 Jahren als Physiotherapeutin im klinischen Bereich. Obwohl sie umfangreiche praktische Erfahrung hatte, fehlte ihr die Möglichkeit, diese mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden, bis sie sich 2021 entschloss, den Fernstudiengang "Physiotherapie B.Sc." an der Hochschule Fresenius im Fachbereich onlineplus zu belegen. Nach anfänglichen Selbstzweifeln, fand sie schnell ihre Lernstrategie und eine unterstützende Lerngruppe. Dank der Flexibilität des Fernstudiums und der zuverlässigen Unterstützung der ausgezeichneten Dozent:innen meisterte sie die Herausforderung. Ihr Studium weckte nicht nur die Freude an der wissenschaftlichen Arbeit, sondern bot ihr zudem die Möglichkeit, ihre neu gewonnenen Kompetenzen als Co-Autorin eines therapiewissenschaftlichen Lehrbuchs einzubringen. Völkel betont, dass Physiotherapeut:innen aus der Praxis entscheidend sind, um das „physiotherapeutische Handwerk“ auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen. Die Jury ehrt ihre Leistungen mit der Auszeichnung zur Studienpreisträgerin in der Kategorie "Praxis & Transfer".
Die ganze Erfolgsgeschichte von Cordula Völkel können Sie hier nachlesen.
Preisträger „Veränderung & Neue Wege“: Nils Kuschminder (39) aus Bad Reichenhall
Erfolgreicher Neustart - Vom Systemgastronom zum Informatiker
Nils Kuschminder (39) war schon als Kind von Computern begeistert, entschied sich jedoch zunächst für eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie. Er arbeitete erfolgreich in diesem Bereich, baute Fast-Food-Restaurants auf und trainierte die Crews. Doch die ständigen Umzüge und die fehlende finanzielle Anerkennung führten zu wachsender Unzufriedenheit. 2018 begann er aus persönlichem Interesse einen Fernlehrgang zum Apple-Softwareentwickler. Als die Corona-Pandemie ausbrach, wurde sein Berufsalltag so stressig, dass er zusammenbrach und seine Karriere in der Systemgastronomie abrupt beendete. Dennoch setzte er den Fernlehrgang fort und bewarb sich bei Software-Firmen. Nach zahlreichen Absagen erhielt er schließlich eine Chance in München, wo er sein Können unter Beweis stellen konnte. 2021 absolvierte er einen weiteren Fernlehrgang zum geprüften Informatiker beim ILS Institut für Lernsysteme. Trotz großer persönlicher Herausforderungen meisterte er den Übergang in die IT-Branche. Die Jury ehrt ihn als Preisträger in der Kategorie "Veränderung & Neue Wege".
Die ganze Erfolgsgeschichte von Nils Kuschminder können Sie hier nachlesen.
Preisträgerin „Gesellschaft & Engagement“: Valerie Seitz (28) aus München
Mit Ökotourismusprojekt in Äthiopien Maßstäbe gesetzt
Valerie Seitz (28) entschied sich nach dem Abitur, im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes nach Äthiopien zu gehen. Die Herausforderungen und Potenziale des Landes ließen sie nicht mehr los, und sie kombinierte ihr Engagement vor Ort mit einem Fernstudium im Bereich Energieverfahrenstechnik an der Wilhelm Büchner Hochschule. Zusammen mit ihrem äthiopischen Mann gründete sie den Verein Enat Ethiopia e.V. und das Start-Up Mulu Eco Lodge, um nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern. Trotz großer Herausforderungen wie fehlendem Zugang zu Strom und Internet, führte sie ihre Projekte erfolgreich durch. Ihr Wissen trug dazu bei, dass das Ökotourismusprojekt als "Best Tourism Village 2022" durch die Vereinten Nationen ausgezeichnet wurde. Sie wird für ihr Engagement mit dem Studienpreis in der Kategorie "Gesellschaft & Engagement" geehrt.
Die ganze Erfolgsgeschichte von Valerie Seitz können Sie hier nachlesen.
Preisträgerin „Fernstudium & Biografie“: Alina Vielhaber (26) aus Arnsberg
Bachelor-Abschluss an Fernhochschule öffnet die Türen für das Masterstudium an einer amerikanischen Elite-Universität
Alina Vielhaber (26) entschied sich während ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin, parallel das Fernstudium "Therapie und Pflegewissenschaften" an der Hamburger Fern-Hochschule zu absolvieren. Durch ihr Studium wurden ihr neue wissenschaftliche Türen geöffnet, und sie konnte Erkenntnisse gewinnen, die ihre praktische Arbeit bereichern. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie die Anwendung von Virtual-Reality-Brillen in der Ergotherapie zur Behandlung von Parkinson-Patient:innen, was großes Interesse in ihrer Klinik weckte. Ihr Ziel ist es, die Ergotherapie in Deutschland auf das Niveau der USA zu bringen, insbesondere im Bereich der Neurorehabilitation. Nach intensiver Vorbereitung wurde sie von sieben amerikanischen Elite-Universitäten angenommen und wird dort ihren Master absolvieren. Die Jury zeichnet Vielhaber in der Kategorie "Fernstudium & Biografie" aus.
Die ganze Erfolgsgeschichte von Alina Vielhaber können Sie hier nachlesen.
Preisträger Sonderpreis „Nachhaltigkeit & Verantwortung“: Timothy C. Vincent (57) aus Wetter
Handwerk mit Verantwortung
Timothy C. Vincent (57) gründete vor über 20 Jahren ein Steinmetzunternehmen und rief 2014 die Initiative "Handwerk mit Verantwortung" ins Leben, um nachhaltige Praktiken im Handwerk zu fördern. 2022 entschied er sich für das Fernstudium "Nachhaltigkeitsmanagement (MBA)" an der Wilhelm Büchner Hochschule, um seine Expertise zu vertiefen und als Nachhaltigkeitsmanagementberater tätig zu werden. Sein Studium absolvierte er papierlos mit einem iPad und nach erfolgreichem Abschluss gründete er das Beratungsunternehmen „Vincent Nachhaltigkeitsmanagement“. Vincent möchte Handwerker ermutigen, sich den zukünftigen Herausforderungen durch Weiterbildung zu stellen und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu leisten. Die Jury ehrt ihn mit dem Sonderpreis "Nachhaltigkeit & Verantwortung".
Die ganze Erfolgsgeschichte von Timothy C. Vincent können Sie hier nachlesen.
Alle Informationen zum Studienpreis und den Preisträger:innen finden Sie auf: www.studienpreis.org