Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns, wenn Sie diesen Vortrag ankündigen. Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme daran ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Professor Kliemt steht für Interviews zur Verfügung.
"Entmachtung durch den Markt"
Professor Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomik an der Frankfurt School of Finance & Management Mittwoch, 4. Juni 2008, 19 Uhr Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen Offenbacher Landstraße 224, 60599 Frankfurt am Main
Eine Diskussion mit den Teilnehmern schließt sich an.
Hintergrund: Der Markt als Entmachtungsinstrument Wir Bürger machen die Politik gern all-verantwortlich. Ungewollt legitimieren wir dadurch politische Monopolgewalten, über uns im Namen eines weitgehend von ihnen definierten Gemeinwohls zu bestimmen. "Freie Märkte" erlauben uns hingegen, eigene Ziele mit eigenen Mitteln zu verfolgen. Sie werden dennoch abgelehnt, weil es Bürger gibt, die hinreichende Mittel zu eigener Zielverfolgung nicht selbst am Markt erwirtschaften können. Die resultierende latente Marktfeindlichkeit hat in der deutschen Sozialpolitik leider der heutigen fatalen Kombination von "christdemokratischem Obrigkeitsdenken und sozialdemokratischer Verwaltungsfreude" (Lore Lorentz) starken Vorschub geleistet. Eine recht verstandene "soziale Marktwirtschaft" versucht demgegenüber, Verteilungsergebnisse von Märkten unter Vermeidung bürokratischer Macht zu korrigieren. Die Einrichtung von Quasi-Märkten, die Bürger bspw. mit Transferzahlungen und öffentlich finanzierten Gutscheinen versorgen, bilden ein geeignetes Instrument, die Wohlfahrtsmonopolisten zu entmachten und die Bürger zu selbstbestimmten Entscheidungen zu ermächtigen.
Weitere Informationen zu den Hochschulen unter http://www.sankt-georgen.de http://www.frankfurt-school.de