Die "nationale Zukunftsaufgabe" des Frankfurter Flughafenausbaus soll nach der Ankündigung Benders "CO2-neutral gelöst" werden. Der durch die Erweiterung notwendig werdende zusätzliche Energieverbrauch und der daraus resultierende Kohlendioxid-Ausstoß werde durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert. Als Beispiele hierfür nannte der Fraport-Chef die energetische Sanierung von Büro- und Servicegebäuden, den Einsatz hochmoderner Informations- und Kommunikationstechniken zur Kraftstoffreduzierung, die Neuordnung der Bodenstromversorgung durch Verzicht auf dieselbetriebene mobile Stromversorgungsaggregate sowie energiesparende Heizung und Beleuchtung.
Durch den Bezug von Ökostrom in den Jahren 2008 und 2009 reduziere - so Bender - sein Unternehmen am Standort FRA die CO2-Emissionen deutlich, nämlich von 250.000 Tonnen in 2006 auf 65.000 Tonnen. Dabei handele es sich um zertifizierten Ökostrom, vor allem aus Wasserkraft. "Mit der Reduzierung um 75 Prozent machen wir einen großen Schritt zu mehr Klimaschutz" sagte Bender wörtlich.
Fraport wird nach Benders Willen auch alle Anstrengungen unternehmen, um das im Zusammenhang mit dem Ausbau geplante Terminal 3 zu einem "Öko-Terminal" zu machen. Durch energieeffiziente, innovative Gebäudetechnik solle ein "low emission terminal" entstehen, das die sich aus Geothermie und Photovoltaik ergebenden Chancen nutze.
Wichtig ist für den Fraport-Vorstandsvorsitzenden vor allem auch, dass das "Wir-Gefühl im Unternehmen auch die Bereitschaft zu Verhaltensänderungen jedes einzelnen Mitarbeiters beim Energieverbrauch einschließt". Die gesamte Fraport-Mannschaft müsse sich ihrer Verantwortung für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und einer nachhaltigen Entwicklung bewusst sein. Auch der vermehrte Einsatz regenerativer Energien sei ein Thema. In der Diskussion sei die Errichtung eines Geothermiekraftwerkes zur Reduktion von CO2-Emissionen am Standort Frankfurt. Zur Zeit werde die Realisierbarkeit mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie untersucht.
Bender sagte, "der Umwelt zuliebe können wir nicht noch weitere Zeit in Warteschleifen vergeuden". Deshalb sei der bedarfsgerechte Ausbau von Flughafenkapazitäten ein Gebot der Stunde. "Für die Warteschleifen über FRA verbrauchte die Lufthansa 2006 über 45.000 Tonnen Kerosin, was über ein Prozent der gesamten CO2-Emissionen der LH-Passage ausmacht. Weltweit verflog LH rund 142.000 Tonnen Kerosin in Warteschleifen, was elf täglichen Flügen New-York-Frankfurt mit einer A330-300 entspricht", sagte Bender wörtlich. Auch die rasche Implementierung des Single European Sky und noch effizientere Flugzeugtechniken würden erheblich zu mehr Klimaschutz beitragen.
Große Potenziale zur Minderung der CO2-Emissionen sieht Bender auch in der Weiterentwicklung intermodaler Konzepte zur intelligenten Vernetzung der Verkehrsträger Luft, Schiene und Straße. Diese reduzierten nicht nur Emissionen und schonten die Umwelt, sondern stärkten auch die Wettbewerbsfähigkeit des Frankfurter Flughafens.
Hierzu zähle die Weiterentwicklung der Produkte zur optimierten Gestaltung des Anreiseverkehrs von Passagieren und Mitarbeitern wie die Förderung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf der Schiene, die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes in Zusammenarbeit mit den Verkehrsverbünden sowie die Job-Tickets an Fraport-Mitarbeiter. Bei der Fracht engagiere sich die Fraport für die Verlagerung von LKW-Verkehren auf die Schiene (Cargo Express Frankfurt - Leipzig in Zusammenarbeit mit DHL).