Die Veranstaltung bietet den FSH-Mitgliedern, die alle selbst an Krebs erkrankt sind oder waren, die Gelegenheit, Erfahrungen und Tipps für die Selbsthilfearbeit auszutauschen. Außerdem stehen Fachvorträge auf dem Programm, in denen mögliche Strategien vorgestellt werden, wie ein guter Umgang mit einer Krebserkrankung oder den Nebenwirkungen der Therapien gefunden werden kann. Abgerundet wird das Angebot durch zahlreiche Workshops am Abend, wie zum Beispiel Entspannungstechniken oder Yoga.
Der Einstieg in den Kongress bildet diesmal das Thema „Stärkung des Ehrenamts“. „Das Engagement unserer Mitglieder für Menschen mit einer Krebserkrankung ist außerordentlich hoch“, erläutert Hedy Kerek-Bodden, FSH-Bundesvorsitzende. „Trotz eigener Erkrankung organisieren sie ihre Gruppe vor Ort, erstellen ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, vernetzen sich mit den ortsnahen Tumorzentren und vieles mehr.“ Dieses Engagement fordere einen großen Teil der Freizeit und sei zum Teil auch emotional sehr herausfordernd, so die Bundesvorsitzende. Durch die vielen hilfreichen Angebote der FSH – dazu gehört auch eine Telefonberatung, ein moderiertes Forum im Internet und Online-Selbsthilfetreffen sowie Netzwerkangebote für besondere Betroffenengruppen – werde eine Lücke in der psychosozialen Betreuung für Menschen mit einer Krebserkrankung geschlossen.
„Für dieses Engagement werden wir offiziell auch häufig gewürdigt“, so Kerek-Bodden. „Doch Wertschätzung allein reicht nicht. Wir brauchen konkrete Unterstützung von Politik und Gesellschaft, damit wir auch weiterhin Menschen finden, die bereit sind, sich zu engagieren.“ Insbesondere komplexe administrative Regelungen und bürokratischer Aufwand würden von den Engagierten oft als Hinderungsgrund angegeben, um ein Amt zu übernehmen.
Die FSH schlägt dafür verschiedene Maßnahmen vor; zum Beispiel eine akzeptable Ehrenamtspauschale, die Anerkennung der innerverbandlichen Fortbildungen als Bildungsurlaub, die Anrechnung von Rentenpunkten oder Vergünstigungen für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. „Es muss ein gesellschaftliches Ziel sein, Anreize für die Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement zu schaffen, damit wichtige Angebote erhalten bleiben können“, fordert die FSH-Bundesvorsitzende auch im Namen der weiteren neun von der Deutschen Krebshilfe geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen, die im Haus-der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e. V. zusammengeschlossen sind.