Das erste Wochenende mit dem neuen Nachtverkehr wurde bei der VAG mit Spannung erwartet. Schließlich wurde ein seit vielen Jahren gelerntes Angebot grundlegend verändert. Spannend war es auch zu sehen, ob die Anzahl der an den Umsteigepunkten fest gebuchten Taxen dem tatsächlichen Bedarf genügte. Auch bei den Tarifmodalitäten mussten die Kunden - vor allem jene, die in ein Taxigebiet fahren - umlernen. Schließlich muss der Fahrschein für die Taxifahrt in die Ortsteile oder die Umlandgemeinden im Vorverkauf oder in der Stadtbahn erworben werden. Um den Fahrgästen Hilfestellung zu geben hatte die VAG deshalb extra Mitarbeiter an den Umsteigepunkten postiert, die für Fragen und gegebenenfalls auch für den - nachträglichen - Verkauf eines Taxifahrscheins zur Verfügung standen.
Beobachtungen aus den ersten beiden Nächten
Nach den Beobachtungen von Verkehrsmeistern, die in diesen Nächten Dienst hatten, waren die Bahnen in der Nacht von Freitag auf Samstag etwas voller, als jene in der Nacht auf Sonntag. Wurden in der ersten Nacht je Fahrt im Schnitt etwa 90 Personen gezählt, so waren es in der zweiten etwa 40 bis 50. Es zeigte sich aber, dass es durchaus Schwerpunkte gab. Nächtliche "Rushhour" ist zwischen drei und vier Uhr. Vor allem stadtauswärts waren die Bahnen hier stark genutzt. Ein weiterer Schwerpunkt war offensichtlich die Haltestelle "Am Bischofskreuz". Die Fahrt um 1.01 Uhr Richtung Innenstadt war nach Angaben der Verkehrsmeister "total voll". Überhaupt wurde beobachtet, dass nicht nur Fahrten von der Innenstadt aus gefragt waren. Mehr Fahrgäste als im früheren Bussystem nutzten auch die Kurse Richtung Innenstadt. Gesichtet wurden auch Personen, die im Schichtdienst arbeiten und über Stadtbahnverbindungen in den frühen Morgenstunden sehr froh waren.
Mit Spannung wurde verfolgt, ob der Umstieg in die Taxibereiche funktioniert. Insgesamt hat dies sehr gut geklappt. Vereinzelt mussten die VAG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort waren, noch Taxen nachbestellen. Als hilfreich hat es sich erwiesen, dass in den ersten beiden Nächten an den Umsteigestellen noch Fahrscheine außerhalb der Stadtbahnfahrzeuge verkauft wurden. Die erfreulichste Nachricht zum Schluss: Alles blieb friedlich. Nicht ein einziges Mal musste die Polizei zu Hilfe geholt werden.