In den vergangenen Jahren wurden die Gleisanlagen und Haltestellen der Stadtbahnlinie 1 zwischen der Schwabentorbrücke und der Wendeschleife Lassbergstraße durch die Freiburger Verkehrs AG (VAG) nach und nach erneuert. Als letzter Abschnitt war der Bereich zwischen der Seminarstraße und der Möslestraße, einschließlich des Gleisbogens von der Schwarzwaldstraße in die Hansjakobstraße, an die Reihe, der in seiner heutigen Gestaltung in den 50er und 60er Jahren gebaut wurde. Die Bauarbeiten waren wegen des schlechten Zustands der Gleise notwendig. Und auch die beiden Haltestellen "Alter Messplatz" und "Stadthalle" entsprachen in keiner Weise den bei der VAG üblichen Standards. Neben dem Neubau der Schienen, die in weiten Bereichen als Rasengleis ausgestaltet sind, der Oberleitung und der Haltestellen wird in enger Zusammenarbeit mit dem Garten- und Tiefbauamt auch der Straßen- Radfahr- und Fußwegbereich neu gestaltet.
Die neuen Haltestellen:
Vollkommen erneuert wurden auch die beiden Haltestellen "Alter Messplatz" und "Stadthalle" - die künftig "Musikhochschule" heißen wird. Während die Haltestelle "Alter Messplatz" über beidseitige, signalgeregelte ebenerdige Zugänge verfügte, war die Haltestelle "Musikhochschule" nur über eine Unterführung mit entsprechender Treppenanlage zu erreichen. Damit konnte sie von mobilitätseingeschränkte Personen nicht genutzt werden. Dieser Zustand ist nun Geschichte. Auch die Haltestelle "Musikhochschule" bietet jetzt einen barrierefreien Zugang für die Fahrgäste.
Der Wartebereich auf den Bahnsteigen der Haltestelle "Alter Messplatz" war zu schmal und zudem lagen die Haltestellen teilweise in leichten Gleisbögen, was das ebenerdige einrollen in die Fahrzeuge erschwerte, wenn nicht gar verhindert. Auch dieser Zustand konnte bereinigt werden: Die Gleise in den Haltestellenbereichen liegen jetzt in einer Gerade, so dass der Spalt zwischen Wagenkasten und Bahnsteigkante auf die zulässige, behindertenfreundliche Breite verringert wurde. Zudem werden die Bahnsteige auf eine Höhe von 24 Zentimetern angehoben, um den annähernd niveaugleichen Einstieg zu ermöglichen. Die Einrichtung von taktilen Leitstreifen ermöglicht Sehbehinderten die Orientierung an der Haltestelle. Die Bahnsteige am Haltepunkt alter Messplatz sind nun 4 Meter breit.
Die dritte Bauphase
Die dritte Bauphase beginnt ab 15.08.2011 und dauert bis Ende Oktober. In dieser Zeit wird das Garten- und Tiefbauamt die stadteinwärtige Fahrbahn einschließlich der Gehwege und Parkstreifen erneuern. Die Schwarzwaldstraße wird dann stadteinwärts ab der Hirzbergstraße zunächst bis zur Bleichestraße voll gesperrt.
Der Verkehr von Osten kommend wird ab dem Kappeler Knoten über den Tunnel der B31 umgeleitet. Der Anliegerverkehr wird über Sandfangweg/Kartäuser-/Fabrikstraße umgeleitet. Die Kartäuserstraße wird ab Sandfangweg bis zur Fabrikstraße zur Einbahnstraße.
Geschichte der Linie 1 im Osten:
Im Dezember 1901 erreichte die Straßenbahn den Osten der Stadt. Damals wurde die bestehende Pferde-Bus-Linie abgeschafft und durch die Straßenbahnerschließung entlang der Schwarzwaldstraße bis zur damaligen Endhaltestelle Bleichestraße abgelöst. Zum Sommerfahrplan 1905 wurde die Streckenverlängerung bis zum Waldsee eingeweiht. Sechs Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges wurde mit dem Bau der Verlängerung der Straßenbahn Richtung Littenweiler begonnen. Im März 1925 wurde das letzte Teilstück in der Lindenmattenstraße dem Straßenbahnverkehr übergeben. Mit dem "Brückenschlag nach Westen" der im Jahr 1983 den Beginn des modernen Stadtbahnzeitalters in Freiburg einläutete, wurden der Osten der Stadt mit dem Westen verbunden. Heute ist die Stadtbahnlinie 1 mit Abstand die am stärksten frequentierte Linie der VAG.