Für die VAG Vorstände Stephan Bartosch und Dr. Helgard Berger ist die neue Stadtbahnlinie in den Norden "ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum kontinuierlichen Ausbau des Stadtbahnnetzes in Freiburg". Sie erinnerten daran, dass die Stadtbahnverlängerung Zähringen "Teil des größten Neubauprogramms in der Geschichte der VAG" ist. "Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet 'mehr Stadtbahn' immer auch mehr Angebotsqualität. Mit dem fortschreitenden Stadtbahnausbau setzt die VAG die überaus positive Entwicklung der letzten Jahre fort und wird auch in Zukunft die Attraktivität des Angebots weiter stärken. Dazu ist die Stadtbahnstrecke nach Zähringen und Richtung Gundelfingen ein wesentlicher Schritt."
Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon erinnerte daran, dass die Weiterführung der bestehenden Stadtbahnstrecke "für den Stadtteil Zähringen eine deutliche Verbesserung und einen Gewinn an Wohn- und Lebensqualität sowie eine Stärkung des Stadtteilzentrums" bedeutet. "Und zum ersten Mal in ihrer über einhundertjährigen Geschichte", so Salomon weiter, "fährt die Stadtbahn über die Stadtgrenze hinaus - ein Zeichen dafür, wie sehr Stadtbahnen in das integrierte Nahverkehrssystem eingebunden und damit Bausteine einer guten regionalen Zusammenarbeit sind."
Der Landrat des Landkreises Emmendingen, Hanno Hurth, der derzeit auch Vorsitzender im Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) ist, stellte anlässlich der Stadtbahnverlängerung fest: "Der Weiterbau der Stadtbahn bis zur Stadtgrenze schafft erhebliche Vorteile für das Nahverkehrsangebot in beiden Landkreisen. Nicht nur Gundelfingen wird an das Stadtbahnnetz angeschlossen, sondern über den neuen Umsteigebusbahnhof mit zeitgleich verbesserten Zubringerbusverkehren und den neuen Park- and-Ride-Platz auch weitere Umlandgemeinden wie Vörstetten, Reute oder Teningen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit der Partner in der Region Freiburg. Die Eröffnung der Stadtbahnverlängerung Zähringen ermutigt uns, die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den beiden Landkreisen im ZRF für einen auch künftig erfolgreichen ÖPNV in unserer Region fortzusetzen."
Die Bauphasen
Bis die Stadtbahn den Betrieb aufnehmen konnte, mussten viele Arbeiten koordiniert und erledigt werden.
Gemeinsam und in enger Abstimmung mit dem Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg (GuT), der DB Netz AG, der badenova, der Abwasser Freiburg GmbH (AWF) und der Telekom wurden Kanäle und Versorgungsleitungen verlegt, große Ingenieurbauwerke errichtet und Verkehrswege für die Stadtbahn, den Autoverkehr, den Fahrradverkehr und die Fußgänger geplant und verwirklicht.
Die erste Bauphase war von unterirdischen Arbeiten an Kanälen und Versorgungsleitungen geprägt. Im Dezember 2012 konnten dann die Gleis- und Straßenbauarbeiten im Bereich zwischen der DB Brücke und der Gemarkungsgrenze Gundelfingen beginnen.
Auch die Arbeiten im südlichen Bauabschnitt vom Abzweig der B 3, der Isfahanallee, bis zur DB Brücke starteten mit Leitungsverlegungen im Oktober 2011. Im Jahr 2013 war hier der Gleis- und Straßenbau an der Reihe.
In den letzten Monaten wurden abschließend die elektrotechnischen Gewerke einschließlich der Oberleitung fertiggestellt. Nach der Streckenabnahme durch die technische Aufsichtsbehörde für den Schienenverkehr konnten dann alle rund 360 Fahrerinnen und Fahrer auf der Strecke eingewiesen werden.
Die neue Strecke
Die Stadtbahnverlängerung beginnt vor der heutigen Endhaltestelle "Reutebachgasse" - die einige Meter nach Norden gewandert ist, und verläuft bis zum Abzweig der Bachgasse in Mittellage. Danach führt sie achtzig Meter lang bis zum Abzweig der Bernlappstraße immer noch in der Straßenmitte, jedoch auf einer gemeinsamen Verkehrsfläche mit den Autos. Kurz vor der neuen Haltestelle "Berggasse" verschwenkt die Trasse dann an den westlichen Straßenrand. Fast die gesamte Neubaustrecke wurde als begrünter Gleiskörper gestaltet. Zudem wurde bei der Planung großer Wert darauf gelegt, dass die Trasse vielerorts überquert werden kann.
An der Haltestelle "Berggasse" kann jetzt "Wange-an-Wange" von der Stadtbahn auf die Buslinie 15 umgestiegen werden, und an der Gemarkungsgrenze zu Gundelfingen entstand die Endhaltestelle "Gundelfinger Straße" mit einer großen Park+Ride-Anlage und vielen überdachten Fahrradabstellplätzen. An der Endhaltestelle ist die Stadtbahn mit Buslinien der VAG und mit Buslinien aus dem Umland verbunden.
Die Neubaustrecke ist ein weiterer Abschnitt des Gesamtprojektes "Stadtbahn in die nördlichen Stadtteile und nach Gundelfingen" und Teil des "Integrierten regionalen Nahverkehrskonzeptes Breisgau-S-Bahn 2005/2020" des ZRF. Bau- und Kostenträger der Stadtbahnverlängerung ist die Freiburger Verkehrs AG (VAG). Ein Großteil des Projekts wird als "regional bedeutsame Stadtbahnstrecke" mit bis zu 80 % aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes durch Bund und Land finanziert. Nicht durch Zuschüsse getragene Kosten der regional bedeutsamen Stadtbahnstrecke sowie die Planungskosten werden vom Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) mitfinanziert.